„Brandstiftung in Syke: Rechtsradikaler Hintergrund möglich“

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In einem Bistro in Syke bei Bremen (Landkreis Diepholz) gab es einen mutmaßlichen Brandanschlag. Die Polizei geht derzeit von einem rechtsradikalen Hintergrund aus. Auch der Staatsschutz hat sich bei den Ermittlungen eingeschaltet.


Die Ermittler entdeckten Hakenkreuze außen am Bistro Martini in Syke.

Update, 19.15 Uhr: Die Untersuchungen am Bistro Martini an der B6 in Syke dauern nach dem Brand weiterhin an. Auch der Verdacht einesfremdenfeindlichen Hintergrundes hinter der mutmaßlichen Brandstiftung wird weiterhin untersucht. Am Gebäude wurden Hakenkreuz-Schmierereien gefunden, und der Betreiber hat Migrationshintergrund. Möglicherweise ist das aber auch nur eine falsche Fährte. Die Ermittlungen laufen.

Kriminaltechniker von der Spurensicherung und der Brandermittlung des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Diepholz suchen derzeit noch nach Hinweisen auf die Täter. Wegen des möglichen rechtsradikalen Hintergrunds ermittelt auch der Staatsschutz, und das voraussichtlich noch ein Weilchen länger.
„Eine aktive Neonazi-Szene haben wir in Syke nicht“, sagt Polizei-Sprecherin Franziska Mehlan. „Hatten wir auch früher nicht.“

Brand in Syke: Betreiber des Bistro Martini an der B6 sprachlos

Ein Stück entfernt beobachtet unbemerkt der Betreiber des Bistro Martini im Kreis seiner engsten Vertrauten vom Parkplatz aus den Medienrummel vor seinem Lokal in Syke: Etliche Kamerateams der regionalen Fernsehsender geben sich da quasi die Klinke in die Hand und interviewen Franziska Mehlan.

Er selbst fühlt sich gerade nicht in der Lage, etwas dazu zu sagen. „Ich hab schon stundenlang mit der Polizei gesprochen und kann jetzt einfach nicht mehr.“ Wie es in den Gasträumen aussieht, weiß er nicht. „Ich bin selber noch nicht drin gewesen.“

Das wird wohl auch noch eine ganze Zeit lang so bleiben. Wie die Polizei nun mitteilt, konnten zwar die Bewohner im Lauf des Donnerstagvormittags schon wieder in das lediglich verrauchte Gebäude an der Nienburger Straße in Syke, das Bistro Martini im Erdgeschoss bleibe jedoch bis auf Weiteres gesperrt: Es ist als Tatort beschlagnahmt.

Nach Brand in Syke: Restaurant vorerst geschlossen

„Die Staatsanwaltschaft Verden muss den Brandort erst wieder freigeben“, erklärt Franziska Mehlan. „Vorher kann niemand rein. Erfahrungsgemäß dauert das Wochen. Aber einen Richtwert kann man da nicht geben. Das ist hier ja ein ganz anderer Sachverhalt als zum Beispiel bei einem Küchenbrand nach technischem Defekt. Das wird auf jeden Fall länger dauern.“

Für den Betreiber des Bistro-Martini in Syke macht es das nicht einfacher. Der eigentliche Brandschaden dürfte durch die Versicherung des Gebäudeeigentümers wohl gedeckt sein. Für den Einnahmeverlust des Bistro-Betreibers gilt das eher nicht. Und sein Personal muss er auch irgendwie weiter bezahlen.

Die Feuerwehr war in der Nacht mit insgesamt rund 100 Einsatzkräften aus Syke, Barrien, Henstedt, Osterholz-Gödestorf, Okel und Leeste vor Ort. Wegen der Löscharbeiten musste die Bundesstraße 6 bis etwa 6 Uhr in beiden Richtungen gesperrt werden.

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Quelle: kreiszeitung.de

siehe auch
butenunbinnen.de: Nach Brand in Restaurant in Syke: Polizei setzt Ermittlungsgruppe ein
Weser Kurier: Brandanschlag auf Syker Restaurant: „Da waren Menschen im Haus“

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