Grusel-Trip mit St. Martini nach Berlin fällt aus

Im letzten Gemeindebrief der Martinigemeinde von Olaf Latzel gab es folgende lapidare Mitteilung:

„Abgesagte Termine
St. Martini fährt in diesem Jahr nicht zum Marsch für das Leben am 19.9.2020“

Ohne Begründung. Es darf also geraten werden. Corona ?
Oder hatte die Martinigemeinde Angst, dass die in den vergangenen Wochen von religionsfreiinbremen.de öffentlich „beworbene“ kostenlose Mitfahrgelegenheit nach Berlin wie im Jahre 2017 von Demonstrierenden blockiert wird ?
Oder etwa Arbeitsüberlastung im Kampf gegen den Rest der Welt ? Letzteres könnte gut sein. Immerhin steht Olaf Latzel an drei Tagen im November wegen Volksverhetzung vor Gericht.

Der Weg Latzels zu einer Kultfigur der evangelikalen Rechten will gut inszeniert sein. Schon 2015 konnte Dieter Stein, Chef des rechten Blattes „Junge Freiheit“ lobend zum „neuen Luther von der Weser“
„Latzel, der wie der Reformator Martin Luther dem Volk aufs Maul geschaut hat, las seinen Schafen in einer halbstündigen Predigt die Leviten und erinnerte sie daran, daß es für Christen nur einen Gott gibt und die Vermengung oder beliebige Gleichsetzung mit anderen Religionen, zumal dem Islam, unvereinbar ist.“ Junge Freiheit, 26.2.2015
Im Gemeindebrief für September 2020 beschrieb denn auch Dr. Jürgen Fischer, Chef des Kirchenvorstandes der Martinigemeinde, zu den dringlichen Aufgaben.
„Bis heute ist der christliche Glaube Angriffen ausgesetzt durch heidnische Religionen, antichristliche Ideologien oder eines sich ausbreitenden Atheismus in Kirche und Gesellschaft. Eine große Irrlehre unserer Zeit kommt im Gewand des sogenannten „Gender Mainstreaming“ daher, deren Protagonisten uns weismachen wollen, dass es nicht nur zwei, sondern mindestens 4000 verschiedene Geschlechter gibt. Genderter Mainstreaming ist eine unbiblische Ideologie, ein gewaltiges Umerziehungsprogramm, ein Angriff auf Gottes Schöpfungswirklichkeit und damit ein Generalangriff auf Gott, den Schöpfer, selbst. …..“
Als bekennende Gemeinde ist es unser Auftrag, dem herrschenden Zeitgeist zu widersprechen und der Welt die unverrückbare Wahrheit des Wortes Gottes entgegenzuhalten, auch wenn wir dafür angegriffen und verleumdet werden. …
In dieser Verpflichtung stehen wir als Gemeindeleitung zusammen mit unserem Pastor. (Olaf Latzel) Dieser geistliche Kampf ist uns auferlegt. Wir führen ihn im Vertrauen auf Gottes Hilfe und in dem Wissen, dass Sie als Gemeinde betend hinter uns stehen.“

Ja, die haben es echt schwer, „ausbreitender Atheismus in Kirche“, Verrat in den eigenen Reihen. Fast wie Asterix und Co in ihrem gallischen Dorf gegen den Rest der Welt.
Da ist es verständlich, dass eine Ausfahrt nach Berlin abgesagt wurde. Vielleicht auch nur öffentlich, weil 6 Uhr Morgens vor der Martinikirche. Das geht jetzt nicht mehr.

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