Gedenkkundgebung für die Opfer der Festung Europa

Samstag, 23. Januar 2021 | 17-20 Uhr | Bürgerweide Bremen

In dem Buch: „Todesursache Flucht – eine unvollständige Liste“ sind 35.500 tote Geflüchtete aufgelistet – eine unvorstellbar große Zahl. Die Liste umfasst den Zeitraum von 1993 – 22.06.2018. Mittlerweile ist die Zahl auf über 40.000 angewachsen. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher.
Es handelt sich hier jedoch nicht um eine bloße Zahl, sondern um Menschen, deren Tod von der Friedensnobelpreistägerin EU billigend in Kauf genommen wurde. Und während derzeit die Corona-Pandemie die Situation für schutzssuchende Menschen weltweit sowohl in in den Lagern auf den Inseln als auch hier in diesem Land – weiter verschärft und Zustände schafft, die die humanitäre Katastrophe befeuern, besteht die Festung Europa weiterhin auf ihrer restriktiven Abschottungspolitik. Eine EU die damit ihre eigenen „Werte“ verrät und zahlreiche Verstoße gegen die Menschenrechte toleriert. Statt legale Möglichkeiten für die sichere Einreise von Flüchtlingen zu schaffen, errichtet die europäischen Regierungen immer neue und höhere Hürden und behilft sich zur Aufrechterghaltung ihrer knallharten Abgrenzungspolitik der Grenzschutzagentur FRONTEX, welche legitimiert durch die EU-Ratsverdordnung gewaltsame Pushbacks durchführt. Rettunggsschiffe werden abgefangen, zur Kursänderung bewegt sowie aufgegriffene Personen in sogenannte „sichere Drittstaaten“ zurückgeführt. Schutzssuchende Menschen, die es dennoch über die Mauern der Festung Europa in die Europäische Union schaffen, können nur unter großen Schwierigkeiten Asyl beantragen oder werden unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert, in Lagern zusammengepfercht, kontrolliert und mit der Brutalität einer menschenverachtenden Asylpolitik und der rassistischen und häufig tödlichen Polizeipraxis konfrontiert. Sie werden als Menschen zweiter Klasse behandelt und trotz der häufig durch Fluchterfahrung verursachten schweren physischen und psychischen Schäden, haben sie keinen Anspruch auf eine angemessene Gesundheitsversorgung. Das alles passiert, während der Wohlstand in Europa weiter wächst und die EU-Mitgliedstaaten ihre eigene Verantwortung für den Flüchtlingsschutz auf andere abwälzen. Eine menschenrechtsorientierte Flüchtlingspolitik sieht anders aus!

Wir wollen keine „Festung Europa“, sondern eine EU, die die vor Krieg, Verfolgung und Vertreibung fliehenden Menschen Schutz bietet und sie bedingungslos aufnimmt, indem das Asyl- und Flüchtlingssystem in der EU humanitären Grundsätzen unterworfen wird. Das Schaffen legaler und staatlich finanzierter Fluchtwege, das Auflösen der europäischen Grenzschutzagentur Frontex sowie die Abschaffung aller Lager und das Aussetzen von Abschiebungen, bieten konsequente
Maßnahmen, um den tödlichen Zuständen ein Ende zu setzen.

„Nein zur Festung Europa!“
„Fluchtursachen bekämpfen!“
„Alle Lager abschaffen!“

Um den auf der Flucht gestorbenen Menschen zu gedenken und die Opfer sichtbar zu machen, rufen wir, eine Gruppe von zivilen Einzelpersonen, Euch dazu auf, die kommende Aktion zu unterstützen. Wir werden hierzu gemeinsam 35.500 Teelichter auf der Bürgerweide aufstellen und entzünden. Bringt gerne Kerzen, Feuerzeuge und Gläser mit und helft dabei das Lichtermeer aufzubauen und zu entzünden. Gebraucht werden vor allem Gläser für die Teelichter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.