In Bremen haben am vergangen Montag den 5. April max. 100 Personen an einer Kundgebung aus dem Umfeld des Vereins „Querdenker e.v.“ auf der Bürgerweide teilgenommen. Circa 200 demonstrierten dagegen. Das ist eine Niederlage für die Corona-Rechten – aber kein Erfolg der antifaschistischen Linken in Bremen.
Erwartet wurde wesentlich mehr, von 1.000 rechten Teilnehmer*innen war im Vorfeld die Bremer Innenbehörde ausgegangen und diese Zahl hatten die Rechten selber auch angemeldet. Das erschien nicht unwahrscheinlich, waren es doch bei Ihrer letzten Kundgebung in Bremen Mitte März zeitweise bis zu 700 Rechte gewesen die sich auf der Bürgerweide tummelten. Nach den Großaufmärschen in Kassel und Samstag in Stuttgart schien dies noch steigerbar. Es war dann auch nicht die linke, antifaschistische Gegenmobilisierung oder gar die bürgerliche Zivilgesellschaft denen die Rechten ihre Mobilisierungsschwäche zu verdanken haben. Es waren sie selber.
Bereits Anfang letzter Woche war in ihrem Orgateam der Streit ausgebrochen. Es ging um Frust, um die eigene Wirkungslosigkeit, die „Schlafschafe“, darum wie sehr „Kassel“ Vorbild, also unangemeldet in der Bremer Innenstadt demonstriert werden solle und vor allem ganz viel um Egos und gekränkte Männlichkeiten. Am Ende stand ein neuer Kundgebungsort, die Bürgerweide an Stelle des Marktplatzes und der Aufruf einer Minderheitsfraktion, ab 13.30 Uhr trotzdem in der Bremer Innenstadt zu demonstrieren. Doch es kam anders.
Am Donnerstag meldeten ohne Rücksprache mit dem „Orgateam“, Anmelder und Versammlungsleiter die Kundgebung auf der Bürgerweide beim Ordnungsamt wieder ab. Grund dafür waren die für sie aus „Gewissensgründen“ nicht vertretbaren Kundgebungsauflagen, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstände zu waren. Damit war auch wichtige Infrastruktur wie die Bühne nebst teurer Soundanlage nicht mehr verfügbar, gehört sie doch den beiden aus Bremer Veranstaltungs- bzw. Musikbranche kommenden.
Donnerstag Abend folgte dann eine Neuanmeldung der Kundgebung auf der Bürgerweide. Die Anmelder*in Zeynep Papoutsalaki, Erzieher*in in einem Kindergarten der staatlich geförderten Hans-Wendt-Stiftung in Walle, war eigentlich vorher Hauptverfechter*in der „Kassel“-Option gewesen, also unangemeldet durch die Innenstadt zu demonstrieren. Nach so viel hin und her war es dann auch nicht verwunderlich, dass sich am Ostermontag bei Schneeregen und Wind nur noch ein kleines Häufchen auf der Bürgerweide zum Hetzen zusammenfand. Oder um den Nutzer „Jens Wessels“ in der Telegram-Gruppe von „Querdenken-421“ zu zitieren: „Bremen ist und bleibt wohl kein guter Boden für Querdenker“.
Das auch die Bremer Polizei von anderen Umständen ausgegangen war, davon zeugten sowohl der Wasserwerfer am Weserstadion als auch im Bürgerpark. Und während ein Großaufgebot die Bürgerweide sicherte, sollte auch der linke, antifaschistische Protest erstmalig „gegittert“ und mit großem Abstand von den Rechten stattfinden. Das es nicht dazu kam, lag nicht an unserer Mobilisierungstärke sondern an der Schwäche der Rechten. Trotzdem, auch das sollte nicht unterschlagen werden, waren auch wir dieses Mal immerhin bis zu 200 Personen und damit deutlich mehr als noch beim letzen Mal, Mitte März. Immerhin ein kleiner Erfolg für uns.
Am 17. April ist im Rahmen einen bundesweiten Aktionstages die nächste rechte Kundgebung in Bremen geplant. Es liegt an uns beim nächsten Mal ihre Niederlage zu unserem Erfolg zu machen!