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Antifa-Protest gegen Corona-Beschränkungen
Am Montagabend hat eine Demonstration in der Östlichen Vorstadt sowie in Hemelingen für Aufsehen gesorgt. Während der genehmigten Aktion kam es laut Polizei zu einigen Zwischenfällen.
Einige Anwohner staunten am Montagabend nicht schlecht, als es plötzlich vor ihrem Fenster lauter wurde und sie auf die Straße schauten. So zog durch die Östliche Vorstadt und Hemelingen eine Fahrrad-Demonstration, die sich gegen die aktuellen Ausgangsbeschränkungen richtete.
Die Polizei begleitete die Aktion, die offiziell angemeldet wurde – allerdings größer ausfiel als geplant. So waren nicht die angegebenen 150 Teilnehmer dabei, am Ende waren es nach Angaben der Beamten deren 330. Und nicht nur das: „Dabei wurden Pyrotechnik gezündet, mehrere Autos beschädigt und polizeifeindliche Parolen gerufen“, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Zu der Demonstration, die gegen 21.45 Uhr begann, hatte die Basisgruppe Antifaschismus, die vom Landesamt für Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft ist, aufgerufen. Unter anderem hätten die Teilnehmer mehrfach polizeifeindliche Parolen gebrüllt, etwa „ACAB“ und „ganz Bremen hasst die Polizei“. Während die Beamten vor Ort diese Verstöße nicht registrierten, beobachteten Zeugen, wie am Ende des Demonstrationszuges bei mehreren Autos durch Teilnehmende im Vorbeifahren unter anderem Scheiben eingeschlagen wurden, heißt es in der Mitteilung. Der Einsatzleiter habe daraufhin den Aufzug stoppen lassen und Lautsprecherdurchsagen durchgeführt. Darüber hinaus habe er die seitliche Begleitung der Fahrraddemonstration angeordnet. Eine Auflösung der Versammlung sei zu diesem Zeitpunkt im Hinblick auf den besonderen Schutz des Grundrechtes auf Versammlungsfreiheit rechtlich nicht möglich gewesen.
Nach Angaben der Polizei wurden mehrere Strafanzeigen wegen Sachbeschädigungen und Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz ausgestellt. Insgesamt seien nach derzeitigem Stand zehn Autos beschädigt worden. Weitere Zeugen können sich telefonisch an den Kriminaldauerdienst unter der Nummer 0421/1312 wenden.