Als der Schriftsteller Walter Kaufmann am 15. April dieses Jahres im Alter von 97 Jahren in seiner Geburtsstadt Berlin verstarb, war das den bürgerlichen Medien mehr als eine Meldung wert. Andreas Platthaus rühmte Kaufmann in der FAZ gar als »unbeugsam und unbequem«. Das ist für einen DDR-Autor, der wie viele andere nach dem Ende des sozialistischen Staates mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden ist, ein ungewöhnliches Lob. Woher die Aufmerksamkeit?
Sie erklärt sich aus Kaufmanns Biographie, war dieser als weitgereister Reporter und Schriftsteller doch auch ein Weltbürger, stets zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort: Sei es in den USA, wo er Angela Davis interviewte und die DDR-Kampagne für die Freilassung der schwarzen Revolutionärin mit anschob, sei es auf Kuba, wo er nach der gescheiterten Konterrevolution in der Schweinebucht durchs Land reiste und zufällig Tamara Bunke kennenlernte – jene deutsche Genossin, die nach der Revolution in den Dienst des kubanischen Geheimdiensts trat und an der Seite von Che Guevara in Bolivien den Tod fand. Dass Kaufmann sich für seine mehr als 40 Bücher auf fast allen Kontinenten umtun konnte, verdankte er einem australischen Pass und den wiederum einem Zufall.
(junge welt über diesen Film).
Der Film läuft im Cinema Ostertor, Montag, 11.10., 16.00 Uhr und 18.15 Uhr und 20.30 Uhr (mit der Regisseurin Karin Kaper) und Dienstag, 12.10., 18.30 Uhr.
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Mitveranstalter der Bremer Filmpremiere ist die VVN-BdA.