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Leben in dystopischen Zeiten
Was uns antreibt ist die Wut auf die bestehenden Zustände.
Klassengesellschaft und Neokolonalismus, Festung Europa und Aufstieg des Faschismus, Patriarchat und weiße Vorherrschaft, Pandemie und verstaatlichtes Leben – Wo wir auch hinsehen versinkt die Welt im Chaos der herrschenden Ordnung. Täglich müssen wir damit zurecht kommen, dass die bestehenden Zustände eigentlich unhaltbar sind. Und das fällt uns oft nicht leicht. Dabei werden zumindest einige unserer Ansichten von weit mehr Menschen geteilt, als wir für möglich halten.
Mit globaler Inspiration kämpfen, dort wo wir lebenÜberall auf der Welt kämpfen Menschen für ihre Würde, gegen Ausbeutung und Femizide, gegen rassistische Diskriminierung, autoritäre Unterdrückung,die Zerstörung der Ökosysteme und für emanzipatorische/feministische Utopien. Ob in Chile, Belarus, den USA oder dem Sudan – so schwer den Menschen das Leben auch gemacht wird, sie lassen sich von ihren Kämpfen nicht abbringen. Die Themen und Gruppen, welche sich in den sozialen Bewegungen zusammen finden,überschneiden sich zunehmend. Sie haben unter Umständen das Potential einer sozialen Revolution, wenn sie für eine gemeinsame Utopie kämpfen.
So inspirierend wir diese sozialen Kämpfe in anderen Gegenden finden – gerade weil sie zusammen hängen, können wir am ehesten dort etwas bewirken, wo wir leben.Leipzig – Dreh- und Angelpunkt für anarchistische Tendenzen?
In Leipzig gibt es einiges Potenzial für anarchistische Ansätze. Hausbesetzungen nach der Wende, kontinuierliche Arbeit von linken Strukturen und dadurch auch viel Zuzug von potentiell anti-autoritären Menschen haben ein gute Grundlage gelegt. Zugleich sollten wir uns nicht durch die Erzählungen von Medien und Polizei trügen lassen, denn Leipzig ist nicht die linksradikale Hochburg schlechthin. Wir wollen einen realistischen Blick auf die Dinge vor Ort haben, um unsere Potenziale entfalten zu können. Lasst uns die Strukturen der Herrschaft angehen und mehr Anarchie wagen. Auch wenn wir keine Patentlösung haben, aus diesem Elend gemeinsam heraus zu kommen, gibt es doch schon einige Utopien einer besseren Gesellschaft für die wir kämpfen wollen.
Anarchistische Perspektiven entwickeln
Der Anarchismus hat in der gesamten BRD nach wie vor einen schweren Stand. Gerade deswegen wissen wir, dass es an uns ist, anarchistische Perspektiven weiter zu entwickeln und zu verbreiten. Es ist an uns, deutlich zu machen und selbst klar zu haben, was Anarchismus für uns bedeutet. Von der Szene zur anarchistischen Bewegung zu gelangen – das ist unser Ziel!
Aus diesem Grund sagen wir auch: Der erste Mai ist unser Tag!
Die Arbeiter*innenbewegung um das Massaker am 1. Mai 1886 in Chicago, war maßgeblich anarchistisch geprägt, wie so viele andere revolutionäre Kämpfe, in denen grundlegende Rechte erkämpft wurden, die für uns heute normal sind. Wir lassen uns diesen Tag nicht von autoritären Kommunist*innen oder den vielen ostdeutschen Faschist*innen nehmen.
Wir haben eigene Geschichten, eigene Perspektiven und stehen dafür ein!- Vor allem am 1. Mai!Strukturen aufbauen und handlungsfähig werden
Wir stehen dem Staat feindlich gegenüber!
Wir brauchen zuverlässige Strukturen und selbstorganisierte Räume, um uns zu versammeln, den alltägliche Problemen zu begegnen und gemeinsam ein herrschaftsfreies Leben aufzubauen!
Es gilt auch Erfolge, die emanzipatorische soziale Bewegungen immer wieder erringen, zu würdigen und auf ihnen aufzubauen. Hierbei geht es uns um die Verbindung der verschiedenen Gruppen, Themen und Perspektiven – darum, dass wir unsere verschiedenen Kämpfe an unterschiedlichen Orten aufeinander beziehen. Statt romantisch von einer „befreiten Gesellschaft“ zu träumen gilt es heute dafür zu kämpfen, dass sich die Verhältnisse ändern!Die Anarchistischen Tage sollen ein Schritt sein, damit dies möglich wird. Wir wollen einen Raum schaffen, wo sich verschiedene Menschen begegnen und austauschen können. Als Vorbereitungsgruppe ist dies für uns ein Experiment, dass auch davon lebt. Überlegt daher, ob und wie ihr euch einbringen könnt. Bringt Freund*innen, Materialien und Neugier und rebellische Leidenschaft mit. Es wird Vorträge und Diskussionen geben. Wir werden auf der Straße präsent sein mit Festen, Aktionen und kraftvollen Demonstrationen.
Für die soziale Revolution!
Es lebe die Anarchie!