LA GARE verteidigen / den Bau der Castorstrecke verhindern!
La gare ist Teil der künftigen Bahnstrecke für Atommülltransporte ins geplante Endlager CIGÉO bei Bure. Mit dem Abschluss der Erklärung des öffentlichen Nutzens (DUP) nimmt das Atomprojekt eine wichtige Hürde, die die Enteignung der benötigten Flächen ermöglicht. Noch vor Beendigung der DUP kündigt ANDRA an, bis spätestens 2024 den Bau der künftigen Castorstrecke zu beginnen. Dem Bahnhof steht somit in naher Zukunft eine juristische Auseinandersetzung mit ANDRA um das Grundstück und letztlich die gewaltsame Räumung bevor. Das werden wir so nicht hinnehmen!
Wir laden euch ein, mit uns eine Woche lang zu bauen, zu diskutieren und zu feiern. Das Fest soll ein Moment sein zusammen zu kommen, unsere Physische Verteidigung mit euch zu planen und vorzubereiten. Wir wollen Erfahrungen und Wissen zu diesem Thema mit euch austauschen und über mögliche Strategien für die Zeit nach der Enteignung und für den Moment der Räumung diskutieren. Wir wollen gemeinsam ein paar bauliche Maßnahmen auf dem Gelände durchführen. Vor allem wollen wir eine schöne Zeit miteinander am Bahnhof verbringen und gemeinsam erfahren, dass es sich lohnt, um diesen Ort zu kämpfen!
About ambience: Es versteht sich von selbst (aber wir sagen es trotzdem), dass wir gegenüber unterdrückerischem Verhalten auf dem Camp kompromisslos sein werden, und zwar unabhängig von der Art des Verhaltens. Da das Thema Barrikadenbau leider prädestiniert ist, für patriarchales Kackverhalten wie Macker-militanz und militaristische Allmachtsphantasien, oder mansplaining im Handwerk wollen wir deutlich sagen: dass wir auf so was hier (und überall) kein Bock haben! Für diejenigen, die es wünschen, werden natürlich Räume zur Verfügung stehen, um Workshops in choosen mixity durchzuführen.
Es ist nicht unser Ziel, den Bahnhof in ein Kriegsgebiet zu verwandeln, wenn wir diese Woche organisieren. Wir sind auch nicht naiv und denken, dass sich der Bahnhof auf Dauer ausschließlich im Barrikadenkampf verteidigen lässt. Es geht uns vielmehr darum, ein Ambiente zu schaffen, das Ausdruck unserer unversöhnlichen Haltung gegenüber dem CIGÉO Projekt ist. Das bedeutet aber, neben der Vorbereitung auf eine kommende Konfrontation, auch ein Ort zu bleiben an dem wir uns alle Wohlfühlen können.
legal Situation: unserer Rechtsauffassung nach, können wir so viele Barrikaden bauen und Gräben ausheben, wie wir Lust dazu haben, solange dieser Platz nicht rechtsgültig enteignet wurde. Wir können auch unsere Freund*innen dazu einladen uns dabei zu helfen und auch dazu aufrufen Materialien dafür herbei zu schaffen. Wir haben allerdings in der Vergangenheit wiederholt die Erfahrung gemacht, das öffentlich angekündigte Veranstaltungen unsererseits zu Repressionen auf der Gegenseite geführt haben. Häufig angewandte Mittel hierfür waren Erlasse der Präfektur, die den Transport bestimmter Materialien verbieten, Allgemeinverfügungen, die die Durchsuchung von Fahrzeugen und Insassen ermöglichen, sowie allgemeine Schikanen der Bullen gegen vermeintliche Projektgegner*innen. Stellt euch darauf ein, wenn ihr kommt und informiert euch z.B. mit der Broschüre „brief legal en context buriénne“. Auch wird die Zeit über ein legal Team für euch erreichbar sein.
Material- & Werkzeugspenden: Eine Liste der benötigten Materialien wird folgen – wir werden uns darum kümmern, so viele Dinge wie möglich zur Verfügung zu stellen (wir brauchen vor allem gute Laune und Entschlossenheit!). Wenn du jedoch Material mitbringen möchtest, verweisen wir aus Platzgründen an dieser Stelle auf die Aufzählung der von der Präfektur zum Transport verbotenen Gegenstände vom Sommer 2021 (rayonnantes). Von den allermeisten dieser Dinge brauchen wir reichlich! Da auch diesmal mit einem entsprechenden Erlass zu rechnen ist, empfehlen wir Sachspenden bereits im Vorfeld der Veranstaltung am Bahnhof zu deponieren.
Wir erwarten Euch, so zahlreich wie möglich, vom 11. – 17. Juli 2022, in la gare de Luméville (in der nähe von Bure)