Die Bekämpfung von Fluchtursachen ist in Europa spätestens seit 2015 zu einer Art Mantra avanciert. Viele Politiker:innen versprechen sich davon eine deutliche Reduzierung der Ankunftszahlen afrikanischer Migrant:innen, auch in Verbindung mit einer immer stärkeren Überwachung der EU-Außengrenzen. Der Soziologe und Aktivist Olaf Bernau widerspricht dieser weitverbreiteten Perspektive in seinem kürzlich erschienenen Buch „Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte“ vehement. Detailliert zeigt er auf, warum Menschen in Westafrika aufbrechen – und was die Vielfachkrise in Westafrika mit Europa zu tun hat. Dabei kommt auch das koloniale Erbe ausführlich zur Sprache.
Mittwoch, 15. Juni 2022 | 19:00 Uhr | Lagerhaus (Schildstraße 12-19, 28203 Bremen)
„Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte“: Buchvorstellung & Gespräch mit Olaf Bernau (Autor) und Peter Emorinken-Donatus (Agrarökonom und Umweltaktivist)
Eine Veranstaltung von Mate ni kani, Bremer Entwicklungspolitisches Netzwerk (BeN), Afrika-Netzwerk Bremen und Afrique-Europe-Interact – in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative.
Peter Emorinken-Donatus ist freier Journalist sowie Mitbegründer und Sprecher des Bündnis Ökozidgesetz. Er ist in Nigeria geboren und lebt seit über 30 Jahre in Deutschland. Im Kampf gegen den Ölkonzern Shell zeigt er die direkten ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen von Ökoziden auf.
Olaf Bernau ist Mitbegründer des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact. Er hält sich jedes Jahr mehrere Wochen in Westafrika auf, insbesondere in Mali. Dort arbeitet er unter anderem mit bäuerlichen Gemeinschaften, Migrant:innen und Menschenrechtsgruppen zusammen.