Evangelikale Lobbyistin bald nicht mehr Bürgerschaftsabgeordnete

Die evangelikale FDP Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Bergmann machte bei der evangelikalen St. Matthäus Gemeinde eine Ausbildung zur „Prädikantin“. Dieser Tätigkeit als Laienpredigerin kann sie sich ab Mai 2023 voll und ganz widmen, denn sie wird nicht mehr der Bremer Bürgerschaft angehören. Auf der Aufstellungsversammlung der FDP für die Wahlliste verlor sie eine Kampfabstimmung um einen sicheren Listenplatz deutlich. Sie zog daraufhin ihre Bewerbung für weitere Plätze zurück.

Damit verlieren die Bremer Evangelikalen ihre wohl agilste Abgeordnete im Landesparlament. Frau Bergmann war immer dann zur Stelle, wenn es um die Förderung der Bremer Privatschulen, die zu 90 Prozent von religiösen Trägern organisiert werden ging und wenn es gegen die außerparlamentarische Linke ging. Immer wenn es um mehr Polizei und hartes Durchgreifen zum Beispiel gegen das Alte Sportamt ging, stand sie in der ersten Reihe. Sie gehört zum Kuratorium des evangelikalen Projekts „Menschenskinners“ (christliche Elterninitiative) und bekleidet auch Funktionen innerhalb der Evangelischen Landeskirche. Bei zahlreichen rechtskonservativen Initiativen war sie dabei.

Die Entscheidung der FDP ist zweifellos eine Schwächung der Evangelikalen im politischen Raum in Bremen.

Über die Kandidaturaussichten der anderen beiden Evangelikalen in CDU und SPD und der islamistischen Abgeordneten für die Bürgerschaftswahl 2023 werden wir berichten.

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