Freitag | 9. September 2022 / 18 Uhr | Delmemarkt (Neustadt)
Das Bündnis „Kein Schlussstrich Bremen“ lädt zum gemeinsamen Gedenken an Enver Şimşek ein. Am Freitag, dem 09.09.2022 wollen wir an die Opfer der NSU-Mordserie und alle anderen Opfer und Betroffenen von rechter Gewalt erinnern.
Als vor 22 Jahren Enver Şimşek ermordet wurde, war das der Beginn der rassistischen Mordserie des NSU, die bis mindestens 2006 anhielt und erst 2011 durch die Selbstenttarnung der NSU-Zelle öffentlich wurde.
Zwei Tage kämpfte Enver Şimşek um sein Leben, bevor er am 11. September 2000 starb. Er wurde 39 Jahre alt.
Am 14. Dezember 1961 wurde Enver Şimşek in Salur Köy geboren. Als er 18 Jahre alt war, heiratete er Adile Şimşek und zog sechs Jahre später mit ihr nach Deutschland um, arbeitete in einer Autofabrik und band nach den Nachtschichten und Überstunden Blumen, die er am Wochenende verkaufte.
Schließlich schaffte er es, einen großen Blumenhandel aufzubauen. Das war von Anfang an sein Traum gewesen. Enver Şimşek liebte Blumen.
Wie den anderen Opferfamilien auch, wird der Familie Şimşek die geforderte Aufklärung verweigert. Auch Konsequenzen aus dem NSU verweigert die Gesellschaft bis heute. Die Neonazi-Netzwerke, die den NSU trugen und ihn möglich machten: es gibt sie immer noch. Heute bedroht der selbsternannte NSU 2.0 Seda Başay-Yıldız, die die Familie Şimşek im NSU-Prozess vertrat. Nicht zufällig sind auch Polizist*innen Teil dieses Netzwerks.
Enver Şimşek wurde von Nazis ermordet, seine Angehörigen
von Polizei, Presse und Gesellschaft kriminalisiert und verfolgt.
Erinnern heißt kämpfen! Rassismus tötet!
Mehr Infos unter: https://keinschlussstrichbremen.noblogs.org/