Kapitalismus spaltet – Gemeinsam gegen Ausbeutung und Unterdrückung
Es ist kein Geheimnis:
Die meisten von uns arbeiten für einen mickrigen Lohn und machen sich die Gesundheit dabei kaputt, während andere den Gewinn einstreichen. Am Ende reicht die Rente trotzdem nicht, um über die Runden zu kommen und man muss Zeitung austragen oder Pfand einsammeln. Diejenigen von uns, die zum Amt müssen, werden dort mit sinnlosen Maßnahmen schikaniert und dazu gedrängt, jede noch so schlechte Arbeit anzunehmen. Gleichzeitig wird die Miete immer teurer, während die vielen Mängel nicht repariert
werden und Vermieter, Investoren und Unternehmen damit Millionen machen. Auch die Preise für Bus und Bahn, Freibäder oder andere öffentliche Einrichtungen steigen jedes Jahr, während die Bildung, Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung in unseren Vierteln absolut unzureichend sind. Und weil Treffpunkte für Kinder und Jugendliche fehlen, müssen diese auf der Straße abhängen und werden zunehmend kriminalisiert.
Für viele von uns sind diese Probleme schon hier schwierig genug. In anderen Ländern haben ähnliche Probleme ein Ausmaß angenommen, das sie für viele Leute zu einer Frage von Leben und Tod werden. Das geschieht nicht aus heiterem Himmel, sondern weil vorwiegend reiche Staaten ihre Interessen in vielen Ländern auf dem Rücken der Unterdrückten durchsetzen. Die Folge ist, dass viele von uns, ihre Heimat verlassen und woanders neu beginnen müssen. Dabei erleben wir nicht nur Rassismus und andere Probleme, sondern müssen uns noch dazu anhören, dass wir an allem Schuld sind.
Wenn man alle diese Probleme zusammen betrachtet, dann wird klar, dass es nicht reicht, hier und da etwas zu verbessern, sondern dass es darum gehen muss, die Ursache dieser Probleme aufzuheben. Das heißt, den Kapitalismus als Ganzes zu überwinden, um eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu schaffen.
Fragt man sich, warum passiert in Deutschland eigentlich so wenig ?
Viele sind unzufrieden, viele sind wütend, viele frustriert und der Unmut steigt. Aber anstatt sich zusammen zu tun, auf die Straße zu gehen und die wirklichen Ursachen für unsere Misere anzugehen, wenden sich immer mehr Leute rechten Parteien zu. Diese wollen uns glauben machen, wir müssten nicht gegen die eigentlichen Ursachen kämpfen, sondern unsere Wut gegen diejenigen richten, die noch weniger haben als wir. Damit spalten sie uns und nehmen uns dadurch unsere Stärke.
Aber auch die anderen Parteien vermitteln uns, dass die einzige Möglichkeit für die eigenen Interessen einzustehen und zu kämpfen, darin besteht, alle vier Jahre wählen zu gehen. Obwohl wir wissen, dass bei dem Theater im Parlament sowieso nichts für uns heraus kommt. Auf der Arbeit wird uns erzählt, dass wir unsere Kämpfe in die Hände der etablierten Gewerkschaften legen sollen. Obwohl diese ein Teil des Systems sind und mit ihrer Sozialpartnerschaft gar kein Interesse daran haben, grundlegend etwas zu ändern. Die DGB Gewerkschaften kanalisieren unsere Wut und unsere Kämpfe, so dass sie am Ende nicht mehr sind als eine Parodie von dem, was wir eigentlich wollen und brauchen. Eine andere Alternative scheint es nicht zu geben.
Das stimmt nicht !
Auf der gesamten Welt organisieren sich Menschen zu Tausend oder Millionen. Sie nehmen ihre Kämpfe selber in die Hand und stehen konsequent für ihre tatsächlichen Interessen ein. Sei es in Frankreich, wo die Gelbwesten entschlossen zeigen, dass sie genug davon haben, sich von der Politik alles diktieren zu lassen. Sei es in den USA, wo sich immer mehr arme Menschen in Nachbarschaften organisieren und militant gegen Gentrifizierung wehren. Sei es in Indien, wo Hunderte Millionen von Menschen für Arbeitsrechte gestreikt haben. Sei es in Brasilien, wo immer mehr Bauern und Landlose trotz des aufkommenden Faschismus gegen die Großgrundbesitzer kämpfen und sich Land kollektiv aneignen und verwalten. Seien es Mexiko, Türkei und Argentinien, wo sich immer mehr Frauen organisieren und auf die Straße gehen, um gegen patriarchale Gewalt entschlossen vorzugehen. Sei es in Kolumbien, wo sich Arbeitende und Vertriebene zusammen gegen eine zerstörerische Kohleindustrie zur Wehr setzen. Die Liste ließe sich noch lange weiterführen.
Und auch hier organisieren sich Menschen in ihren Stadtteilen, auch hier kann die Kohleindustrie ihre Interessen im Hambacher Forst nicht einfach durchsetzen, auch hier können sich die G20 nicht einfach so treffen ohne auf Widerstand zu stoßen.
All diese verschiedenen Kämpfe gehören zusammen und richten sich gegen das kapitalistische System, das uns ausbeutet und seine Herrschaft auf die immer weitergehende Zerstörung der Natur und Unterdrückung der Massen stützt. Sie sind ein Ausdruck dafür, dass wir nicht alleine sind, sondern weltweit Millionen von Menschen gegen Unterdrückung und Ausbeutung und für eine bessere Zukunft kämpfen.
Diese Hoffnung und Kraft möchten wir am 1. Mai auch in Bremen auf die Straße bringen. Und zwar nicht, in dem wir hinter den Funktionären der Gewerkschaften und Parteien hinter her laufen, Sondern auf einer eigenen revolutionären und internationalistischen Demo, wo wir für uns selbst sprechen und unseren Protest lautstark auf die Straße bringen: Gegen die Verschlechterung unserer Wohnsituation, gegen schlechte und krankmachende Arbeitsbedingungen, gegen die Zerstörung der Umwelt, gegen Rassismus und Ausgrenzung, gegen das Patriarchat …
…. und für eine grundlegend andere Welt !
Lasst uns aufhören zu jammern, sondern anfangen uns zu organisieren und zu kämpfen !
Kommt deshalb am 1. Mai um 10 Uhr an den Hauptbahnhof in Bremen | 11 Uhr startet die Demo
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren !
Bündnis für eine internationalistische revolutionäre 1. Mai Demonstration
Ach, wie sehr vermisse ich die 1. Mai – Demo in Oldenburg!