Wah­len in Bre­men 2019

kopiert von antifa-bremen.org

Am 26. Mai 2019 fan­den im Bun­des­land Bre­men die Wah­len zur Bre­mi­schen Bür­ger­schaft (Land­tag), zur Bre­mer­ha­ve­ner Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung (SVV) sowie zu den Bre­mer Stadt­teil-Bei­rä­ten statt, zeit­gleich euro­pa­weit die Wah­len zum Euro­pa­par­la­ment. Da über die euro­pa­wei­ten und natio­na­len Ergeb­nisse bereits aus­gie­big in den Medien berich­tet wurde, rich­ten wir unse­ren Fokus in die­sem kur­zen Text auf das Land Bre­men. Hier tra­ten rechts von der CDU an: die AfD (Alter­na­tive für Deutsch­land), BiW (Bür­ger In Wut), die Natio­nal­de­mo­kra­ti­sche Par­tei Deutsch­lands (NPD) sowie Die Rechte.

Kurze Zusam­men­ge­fas­sung der Ergeb­nisse

AfD

Bei der Euro­pa­wahl haben im Bereich Bre­men 7,15% der Wahl­be­rech­tig­ten die AfD gewählt (im Ver­gleich zu bun­des­weit 11%). Mit 5,65% der Stim­men im Lande Bre­men (2015: 5,5%) bekom­men die fünf AfD-Ras­sis­ten Frank Magnitz, Uwe Fel­gen­trä­ger, Peter Beck, Mark Runge und Tho­mas Jür­ge­witz Sitze in der Bür­ger­schaft und damit Frak­ti­ons­sta­tus. 8,67% in Bre­mer­ha­ven besche­ren der AfD hier vier Sitze (Tho­mas Jür­ge­witz, Nata­lia Boden­ha­gen, Pas­cal Hil­ler und Wolf­gang Koch) in der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung, auch das bedeu­tet: Frak­ti­ons­sta­tus.

In der Stadt Bre­men sit­zen ab sofort in sechs Stadt­teil­bei­rä­ten zehn Vertreter*innen der AfD:

  • Oster­holz: Ser­gej Minich und Fran­cesco Manno
  • Walle: Gerald Höns
  • Grö­pe­lin­gen: Ste­fan Kliesch und Ann-Kat­rin Magnitz
  • Burg­lesum: Harald Rühl und Kai-Thors­ten Bud­den­bohm
  • Vege­sack: Mar­vin Mer­gard
  • Blu­men­thal: Mark Runge und Sven Schel­len­berg


Neue AfD-Frak­tion in der Bür­ger­schaft, von links nach rechts: Mark Runge, Frank „Kant­holz“ Magnitz, Tho­mas Jür­ge­witz, Uwe Fel­gen­trä­ger, Peter Beck

BiW

Bei der Bür­ger­schaft­wahl haben 1,64% (2015: 3,2%) der Wähler*innen im Land Bre­men BiW gewählt. Durch das beson­dere Bre­mer Wahl­recht bezüg­lich der Stimm­ergeb­nisse in Bre­mer­ha­ven erhält Jan Timke über Bre­mer­ha­ven ein Bür­ger­schafts­man­dat. In Bre­mer­ha­ven selbst konnte BiW 8,0% der Stim­men ein­strei­chen, was vier Sitze (Jan Timke, Sascha Schus­ter, Malte Gro­theer und Julia Tie­de­mann) in der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung bedeu­tet und der BiW dort eben­falls Frak­ti­ons­sta­tus beschert.

In der Stadt Bre­men sit­zen in 8 Stadt­teil­bei­rä­ten 10 Vertreter*innen von BiW:

  • Ober­vie­land: Ulf Num­mensen
  • Huch­t­ing: Wal­ter Hamen
  • Wolt­mers­hau­sen: Nina Schaardt
  • Vahr: Wer­ner Irmer und Eleo­nora Irmer
  • Horn-Lehe: Piet Lei­d­rei­ter
  • Hemelin­gen: Tobias Link und Beata Linka
  • Grö­pe­lin­gen: Rose­ma­rie Kwid­zin­ski
  • Vege­sack: Gün­ter Kie­ner

NPD

0,11% wähl­ten in den Bre­mer Wahl­be­rei­chen der Euro­pa­wahl die NPD. Sie trat ansons­ten nur zur Wahl der Bre­mer­ha­ve­ner Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung an, ihr ein­zi­ger Kan­di­dat Horst Gör­mann erlangte dort 0,14%.

Die Rechte

Bei der Euro­pa­wahl wähl­ten in den Bre­mer Wahl­be­rei­chen 0,05% Die Rechte. Bei der Bre­mer Lan­des­tags­wahl bekom­men sie 0,04%, bei den Wah­len zur Bre­mer­ha­ve­ner Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung 0,29%.

Fazit

Die AfD erreicht nach nur mini­ma­len pro­zen­tua­len Zuge­win­nen ein für sie ent­täu­schen­des Ergeb­nis, groß ange­kün­digt hat­ten Kant­holz­ex­perte Magnitz und sein Fami­li­en­clan vor der Wahl noch ganz andere Zah­len­be­rei­che. Mehr par­la­men­ta­ri­sche Mög­lich­kei­ten erge­ben sich aber den­noch aus dem wie­der erlang­ten Frak­ti­ons­sta­tus. Zudem wird die deut­li­che inhalt­li­che Aus­rich­tung von Magnitz und sei­ner Gruppe an den NS-Fans Höcke und Co. und ihren „Flü­gel“ in der Bun­des-AfD sicher­lich auf ihre Poli­tik in der Bür­ger­schaft abfär­ben.

Die BIW ver­lie­ren gegen­über der letz­ten Wahl zwar pro­zen­tual fast die Hälfte ihres Ergeb­nis­ses, kön­nen aber wei­ter­hin auf eine kleine treue Stammwähler*innenschaft bauen. Das öffent­li­che Nach-vorne-Schie­ben des ent­täusch­ten ehem. AfD-Fans Hin­rich Lührs­sen erweist sich rück­bli­ckend aber als kom­plet­ter Griff ins Klo: man hat kaum was in der Hand und die ganze Sache stinkt mehr als vor­her.

Die NPD bzw. ihr altern­der Horst Gör­mann ver­ab­schie­det sich dage­gen zum wie­der­hol­ten Male offi­zi­ell in die Bedeu­tungs­lo­sig­keit und soll auf­grund des­sen mit nicht mehr als die­sem einem Satz erwähnt wer­den. Das glei­che gilt für den Bre­mer­ha­ve­ner Nazispin­ner Alex­an­der von Malek und seine Truppe, sie lan­den trotz groß­mäu­li­ger Ankün­di­gun­gen und Par­tei-Unter­stüt­zung aus Dort­mund deut­lich im Bereich Null-Komma-Wenig, pas­send zu Inhal­ten und Cha­risma.

kopiert von antifa-bremen.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.