Seenotrettung im Mittelmeer – Iuventa 10 fight for solidarity

Wann? Am MIttwoch, 28.08.2019 um 18 Uhr
Wo? Tivolisaal im Gewerkschaftshaus Bremen, Bahnhofsplatz 22 – 28, 28195 Bremen

Täglich sterben Menschen im MIttelmeer an den Außengrenzen der EU. Die DGB-Jugend Bremen hat daher ein Crewmitglied des Rettungsschiffs IUVENTA eingeladen. Neben einem Erfahrungsbericht über zivile Seenotrettung soll es außerdem um die politischen Hintergründe gehen:

Europa macht dicht! Grenzen werden geschlossen, Migration zum Verbrechen erklärt. Abschottung um jeden Preis lautet die Devise. Libysche Milizen werden durch die Europäische Union aufgerüstet, um diejenigen die sich aufs Mittelmeer wagen zurück in Lager zu schleppen wo ihnen Folter und Versklavung drohen. Diktatoren südlich der Sahara werden von europäischen Regierungen hofiert, um Menschen gar nicht erst bis an die Küsten Nordafrikas gelangen zu lassen. Als Konsequenz sterben tagtäglich Menschen beim Versuch einen sicheren Ort oder ein besseres Leben in Europa zu erreichen. Diejenigen die sich solidarisch zeigen werden zunehmend kriminalisiert.

Das Rettungsschiff IUVENTA wurde im August 2017 von italienischen Behörden beschlagnahmt. Seitdem liegt es in Sizilien an der Kette und kann keine Menschen mehr aus Seenot retten. Bis dahin haben die Crews der IUVENTA mehr als 14.000 Menschen vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet. Jetzt wird gegen zehn von ihnen in Italien ermittelt. DerVorwurf: Beihilfe zur illegalen Einreise. Die Strafen: Bis zu 20 Jahre Haft und horrende Geldstrafen. Am Beispiel der IUVENTA ist gut nachvollziehbar wie sich der öffentliche Diskurs bezüglich Migrant*innen und ihren Unterstützer*innen seit 2015 gewandelt hat. Die extreme Rechte hat es geschafft ihre Positionen bis in die sogenannte Mitte der Gesellschaft zu tragen und dort zu etablieren. Im Vortrag wird diese Entwicklung ausgehend von der Kriminalisierung von Seenotretter*innen beschrieben. Dazu gehört aber genauso die Verfolgung von Unterstützer*innen an Land und natürlich die Kriminalisierung der Migrant*innen selber, die es meist am härtesten trifft ohne dass dies von einer breiteren Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen wird.

Kommt vorbei und sagt es weiter!

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