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Schatzmeister Mertcan Karakaya hatte sich mit Neonazis ablichten lassen // AfD-Landesvorsitzender Peter Beck bezeichnet Foto bei Plakatieraktion als Zufall // Junge Alternative geht hingegen auf Distanz zum ehemaligen Führungsmitglied
Der neue Landesvorsitzende der AFD, Peter Beck, wollte seinen zerstrittenen Verband umkrempeln. Er wollte ihn arbeitsfähig und vor allem liberaler machen. Doch jetzt gibt es Vorwürfe, im Landesvorstand bestünden Verbindungen zu Rechtsextremen. Mertcan Karakaya, der neue Schatzmeister der AFD, soll Verbindungen zu Neonazis haben. Auf einem Foto posierte er während des Bürgerschaftswahlkampfs mit Mitgliedern der Neonazi-Gruppe „Phalanx 18“.
Die Fotos seien zufällig bei einer gemeinsamen Plakatieraktion entstanden, sagt Beck buten un binnen. „Und das hat sich dann so entwickelt.“ Als Herr Karakaya und auch ein weiteres Mitglied der AfD feststellt hätten, um wen es sich da gehandelt habe, hätten sie das Wahlkampfplakatieren abgebrochen, so Beck.
Junge Alternative distanziert sich
Karakaya war bis vor kurzem auch stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Alternative (JA) Bremen. Diese wird wegen ihrer rechtsextremen Tendenzen vom Verfassungsschutz beobachtet. Sogar deren Vorsitzender distanziert sich jetzt von Karakaya.
Die […] bekannt gewordenen Verstrickungen im Dunstkreis gewaltbereiter Rechtsextremisten stellen eine Unvereinbarkeit mit der Arbeit in der JA dar.
Marvin Mergath, Landesvorsitzender der Jungen Alternative BremenDer Verfassungsschutz beobachtet die Jugendorganisation der AfD bereits seit einem Jahr. Die mutmaßlichen Verbindungen zu Neonazis verwundern hier niemanden. „Wir sehen uns immer wieder bestätigt“, sagt Dierk Schittkowski, Leiter des Bremer Verfassungsschutzes. „Wir wissen auch, dass ehemalige Akteure der JA in Bremen in Thüringen sehr aktiv sind.“ Diese würden sich in keiner Form von extremistischem Gedankengut distanzieren. So werde zwar immer wieder nach außen deutlich gemacht, dass man sich vom Extremismus distanziere. Doch nur, um anschließend mit den Akteuren, die aus dem extremistischen Bereich bekannt seien, wieder Aktionen zu unternehmen.
AfD-Landesvorsitzender hält an Karakaya fest
Für eine Stellungnahme vor der Kamera zu den gegenüber ihm erhobenen Vorwürfen stand Mertcan Karakaya buten un binnen aus terminlichen Gründen nicht zur Verfügung. Doch auch er spricht von einer zufälligen Begegnung.
Sein Landesvorsitzender hält jedenfalls an ihm fest. „Jede Partei hat ja nun unterschiedliche Leute innerhalb der Mitgliedschaft und alle gehören für mich dazu“, sagt Peter Beck. Und das gilt offenbar auch für einen Schatzmeister, der mit Neonazis posiert.
Quelle: butenunbinnen.de
siehe auch
afdwatchbremen.com: Wahlkampf mit militanten Neonazis