„Straße ohne Kriegsverherrlichung“

kopiert aus der taz

Vor 85 Jahren wurde die Bremer Langemarckstraße von den Nazis nach einem militaristischen Mythos benannt. Nun will eine Initiative den Namen ändern.

Ort der Zerstörung: Langemarck nach dem Ersten Weltkrieg

Ort der Zerstörung: Langemarck nach dem Ersten Weltkrieg

Dass Nationalsozialist*in­nen keine geeigneten Na­mens­ge­be­r*in­nen für Straßen sind, darin sind sich inzwischen viele in Bremen einig: So verlor im vergangenen Jahr die Hinrich-Wriede-Straße ihren bisherigen Namen – Wriede war überzeugter Nazi. Und wenn es nach der Bremer Georg-Elser-Initiative geht, soll nun eine weitere Straße, deren Name eine Nazivergangenheit anhaftet, umbenannt werden. Continue reading

Inge Viett ist im alter von 78 Jahren gestorben!

Die Autorin und Aktivistin Inge Viett ist tot. Sie starb am 9. Mai, 2022 im alter von 78 Jahren. Am 12. Januar 1944 geboren und in Schleswig-Holstein aufgewachsen, zog sie 1969 nach Westberlin. Sie schloss sich dem bewaffneten Kampf der »Bewegung 2. Juni« an und wurde 1972 und 1975 verhaftet. Beide Male gelang ihr der Gefängnisausbruch. 1980 schloss sich Viett der RAF an und übersiedelte zwei Jahre später in die DDR. 1990 in Magdeburg verhaftet, wurde sie 1992 wegen versuchten Mordes zu 13 Jahren Haft verurteilt. Nach ihrer Entlassung 1997 blieb sie in der antikapitalistischen Linken aktiv und veröffentlichte diverse autobiographische und politische Schriften.

https://portal.dnb.de/opac/mvb/cover?isbn=978-3-89401-460-5

ISBN: 978-3-89401-460-: EUR 14.90

Es wird immer Kriege geben, solange das Patriarchat existiert: Über Krieg – Patriarchat – Zurichtung- und Männlichkeitskonzepte

Es wird immer Kriege geben, solange das Patriarchat existiert:
Über Krieg – Patriarchat – Zurichtung- und Männlichkeitskonzepte

Wenn die Hinweise stimmen, steht Russland vor einer Generalmobilmachung. Das bedeutet, die russische Gesellschaft unter Kriegsrecht zu stellen und offiziell von einer „Spezialoperation“ in einen Krieg einzutreten. Das bedeutet vor allem auch, hunderttausende Reservisten mobilisieren zu können. Weite Teile der russischen männlichen Bevölkerung können in Uniform gesteckt und (re-)militarisiert werden, um als Soldaten in Kampfhandlungen zu landen. Oder Deserteure und Kriegsgegner*innen im eigenen Land zu jagen. Schon jetzt sterben auf russischer Seite viele zwangsrekrutierte wehrpflichtige junge Männer. Auf der „Moskowa“ waren nach bisherigen Informationen vor allem Wehrpflichtige eingesetzt. Die Berufssoldaten waren auf dem Raketenkreuzer nur in jener Anzahl vorhanden, die gebraucht wurde, um die Rekruten zu überwachen und zu befehlen. Mütter suchen ihre jungen Söhne und stoßen auf eine Mauer des Schweigens, weil Russland offiziell keine Wehrpflichtigen in die aktuelle „militärische Spezialoperation“ in die Ukraine schickt. Wer in Russland das Geld und die Beziehungen hat, kann seinen Sohn freikaufen, die Ärmsten landen beim Militär. Selbst viele Männer, die sich dem Militär verpflichten, tun dies aus wirtschaftlicher Not. Der Soldatentod ist für die Armen gedacht. Continue reading

Die IAA in München: Ein postfaschistisches Forum des Grünen Kapitalismus und seiner Technokraten

 
 
https://zuendlumpen.noblogs.org/files/2021/08/HitleryGoeringEnElSalonDElAutomovilDeBerlin1933-768x575.jpeg

Hitler & Göring auf der IAA 1933.

Werden da überhaupt Autos ausgestellt oder sind es vielmehr die Frauen(körper), die da zum Verkauf stehen? Wo immer die Bonzen-Autohersteller ihre neuesten Männerspielzeuge präsentieren, scheint dies von der Präsentation von Frauenkörpern begleitet zu werden. Kein Wunder, dass weibliche Körper in manchen Männerdomänen als „Fahrgestelle“ beschrieben werden. Da verwundert es fast ein wenig, dass manch ein Exemplar dieses autofanatischen Typus Mann nicht gleich das mechanische Vorbild seiner Phantasie besteigt. Wobei, wer weiß schon, was diese Typen in ihren Garagen den lieben langen Tag so treiben? Doch die Internationale Automobilausstellung (IAA) lässt sich nicht einfach als Forum für diese absonderliche Art von maskulinem Massenfetisch beschreiben. Zugleich stellte sie in der Vergangenheit ebenso ihren Charakter als Forum einer postnationalsozialistischen Politik und Wirtschaft unter Beweis, wie sie sich bereits als ein Instrument nationalsozialistischer Propaganda verdient gemacht hatte.

 
Continue reading

Schöne Menschen gegen Hitler. Roter Widerstand: Ein überfälliger Dokumentarfilm über die „Rote Kapelle“

kopiert von Telepolis

Libertas Schulze-Boysen. Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Sie war die größte Widerstandsbewegung im Dritten Reich. Viel größer als der 20. Juli oder „Die weiße Rose“ und in vieler Hinsicht auch viel wirkungsvoller. Zugleich ist sie die unbekannteste.

Continue reading

„Ignoriert Bremen seine Erinnerungskultur?“

kopiert aus der Kreiszeitung

Die Stadt Bremen will an der Reitbrake eine Bahnwerkstatt errichten. Das Problem: Dort befindet sich noch ein Zwangsarbeiterfriedhof. Anwohner protestieren.

Das Mahnmal an der Reitbrake gedenkt der sowjetischen Kriegsgefangenen. Für 34 neue Regionalverkehrszüge, die das Land Niedersachsen kauft, will der Hersteller Alstom eine Werkstatt in Bremen-Oslebshausen einrichten.

Sie sind die Vergessenen unter den Vergessenen. Die Überreste von mindestens 280 Zwangsarbeitern sollen in Bremen auf dem Grundstück an der Reitbrake liegen. Genau dort soll sich unter der Erde ein russischer Zwangsarbeiterfriedhof befinden. Continue reading

Herzlichen Glückwunsch, liebe Genoss*in!

Am 5. März 1871, vor 150 Jahren, wurde die Genoss*in Rosa Luxemburg in Zamość, heute Polen, geboren. Obwohl vor 102 Jahren in Berlin zusammen mit Karl Liebknecht durch rechte Freikorps im politischen Auftrag der SPD ermordet, scheint sie heute nur noch Fans zu kennen. Auch und gerade aus den politischen Lagern, die sie aktiv bekämpfte und die für ihren Tod verantwortlich sind. Vom Feuilleton der bürgerlich-liberalen Presse bis zu den Jusos, alle scheinen plötzlich große Rosa-Fans zu sein.
Continue reading

Gedenken an die Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek

kopiert von butenunbinnen.de

Geboren wurde sie heute vor 100 Jahren in Bremen. Wir erinnern an eine junge Frau, die sich selbst im Gefängnis den Nazis entgegenstellte – bis zu ihrer Hinrichtung.

Geboren 1920 in Bremen, gestorben 1943 in Berlin – ein kurzes Leben. Und dabei hatte diese junge Frau so viele Pläne und Träume.

Continue reading

Der spanische Anarchist Lucio Urtubia ist tot

“Wenn ich nochmal geboren würde, wäre ich Anarchist.” Diese Worte hörte der 19-jährige Lucio Urtubia an dem Totenbett seines Vaters. Dieser war zuerst bei den Sozialisten tätig, wechselte jedoch nach einer Gefängnisstrafe zu den Kommunisten. Die letzten Worte seines Vaters würden den jungen Lucio zeit seines Lebens prägen.

Geboren wurde Urtubia 1931 in Navarra. Im Militärdienst begann er Waren zwischen der spanisch-französischen Grenze zu schmuggeln und überfiel mit Kollegen sogar ein Lagerhaus. Als er dabei entdeckt wurde, floh er nach Frankreich. Lange Zeit arbeitete er dort als Maurer. Außerdem suchte er Kontakte zur anarchistischen Szene in Frankreich. Als man ihn bat, einem Maqui1 Unterschlupf zu bieten, begann seine lange Freundschaft mit dem Anarchisten Quico Sabaté.

Continue reading