SPD Bremen: Mit Volldampf Richtung Mittelalter

Die Bürgerschaft beschloss nach heftiger Fürrede von Bürgermeister Sieling mit Mehrheit von 54 Stimmen die Einführung desReformationstages als gesetzlichem Feiertag. Die evangelische Bremer Kirchenführung ist begeistert: In einer Pressemitteilung des Bremer „Bischofs“, (innerkirchlich Schriftführer genannt) Renke Brahms heißt es: „Aus unserer Sicht sollte dies auch in Bremen der Reformationstag sein, der für die Werte Freiheit und Verantwortung, Emanzipation und Menschenwürde steht.“

Trump könnte bei dieser Verdrehung der geschichtlichen Rolle des Reformationsstifters Martin Luther Pate gestanden haben.

Luther, der Begründer der Reformation, gilt als einer der größten Antisemiten der deutschen Geschichte. Frauen taugten für Luther nur als Gebärmaschinen für
männliche Nachkommen, er riet zu Hexenverbrennungen, forderte die Zerstörung der jüdischen Synagogen und ermunterte die Fürsten zur massenhaften Tötung aufständischer Bauern. Er vertrat das genaue Gegenteil von Freiheit, Menschenwürde und Emanzipation. Luther war der Lieblingsprediger der NSDAP Größen. Hitler ist aus dem Jahre 1923 mit folgendem Satz zitierbar: „Luther
war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Ruck durchbrach er die Dämmerung; sah den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen“.

Diese Zusammenhänge sind den führenden Sozialdemokraten in Bremen durchaus bekannt. Trotzdem suchen sie aus Gründen des bloßen Machterhalts vor allem die Unterstützung der evangelischen „Staats“kirche in Bremen. In den Reihen der evangelischen Kirche findet sich lediglich nur noch jede dritte Bremer*in. Eine der ersten Wahlkampfveranstaltungen der SPD zum Thema „Armut“ fand Ende Mai 2018 in Bremen Nord statt. Im Podium neben Sieling und der SPD Landesvorsitzenden Aulepp saßen der Chef der evangelischen Einrichtung Friedehorst, Pastor Michael Schmidt und das Mitglied des Diakonie Aufsichtsrats, Heike Binne. Friedehorst ist bekannt für die Absenkung von Löhnen unter geltende Tarife und die Auslagerung der Reinigung an ein
Gemeinschaftsunternehmen mit der Firma Söffge. Ziel Lohnsenkung und damit Schaffung von Armut.

Die ehemalige Pressesprecherin der katholischen Kirche in Bremen, Martina Höhns wurde zum 1. Mai 2018 in der Senatskanzlei als Verantwortliche für „interreligiöse Angelegenheiten“ eingestellt.

Damit nimmt die SPD in Kauf, dass mit der Förderung kirchlicher Einrichtungen und Beförderung religiöser Aktivisten zugleich der rückschrittliche Auffassungen
großer Teile der Kircheneinrichtungen zu Homosexualität und Abtreibung gefördert wird. Bremen gilt als Hochburg der Evangelikalen in Norddeutschland. Innerhalb
der Bremer Evangelischen Kirche (BEK) gibt es 7 evangelikale Kirchengemeinden und 2 Gemeinschaften. Die zentrale Missionseinrichtung der BEK, Lighthouse wird von einem Evangelikalen geleitet und der 12köpfigen Leitung der BEK gehört ein Evangelikaler an. Und diese
vertreten munter die Leitsätze des evangelikalen Dachverbandes in Deutschland. Dort heißt es: „2. Die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis ist mit dem Willen Gottes und damit dem biblischen Ethos unvereinbar (3. Mose 18, 22; 20,13; Römer 1, 24 – 27; 1. Korinther 6, 9; 1. Timotheus 1, 10).“
Evangelische Allianz, 27 September 2017.

Im 3. Buch Mose 20,13 heißt es:„Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben.“

Regelmäßig fahren aus Bremer evangelikalen Kirchengemeinden, für die die Stadt die Kirchensteuer einzieht und deren Kindergärten aus allgemeinen Steuermitteln finanziert werden, Busse zu den Märschen für das Leben bei denen auch Frau von Storch (AfD) in der ersten Reihe mit marschiert.

Die Einführung des Reformationstages als Feiertag ist nicht nur ein politisches Signal an deutschnationale autoritäre Tugenden und die kritiklose Zustimmung zu Luthers Judenhass sondern auch ein Bündnis mit rückständigen kirchlicher Ideologen, die Homophobie verbreiten, gegen „Genderwahn“ hetzen, die Ehe für
Alle für ein Werk des Teufels halten und das Selbstbestimmungsrecht von Frauen durch ein allgemeines Abtreibungsverbot unterbinden wollen.

Die SPD ist mit ihrem Bündnis mit den Kirchen auf Abwegen.

Freunde und Mitglieder des IBKA Bremen FB: Religionsfrei in Bremen

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