Diskussionsveranstaltung: Formen des Judenhasses von der Antike bis zur Gegenwart
Freitag, 1. November 2019 | 20 Uhr | Kukoon
Der Hass auf Jüdinnen und Juden ist auch noch im 21. Jahrhundert ein weltweit verbreitetes und mörderisches Phänomen. Nicht nur islamistische Regime wie der Iran und die vom ihm unterstützten Terrorgruppen Hamas und Hisbollah bedrohen oder ermorden regelmäßig Jüdinnen und Juden, auch in den ‚westlichen‘ Gesellschaften grassieren antisemitische Vorstellungen – auf allen Seiten des politischen Spektrums, in allen sozialen Schichten und Berufsgruppen, bei berühmten Dichter_innen und Philosoph_innen, bekannten Journalist_innen, muslimischen und christlichen Friedensfreund_innen, linken Aktivist_innen und rechten Populist_innen.
Dabei tarnen sich antisemitische Ideologien nach Auschwitz oft semantisch, was es nicht leicht macht, sie zu erkennen. Manchmal glauben die Vertreter_innen des neuen alten Antisemitismus auch wirklich, sie seien Humanist_innen und könnten daher gar nicht antisemitisch denken und handeln, was die Sache eher gefährlicher macht. Insbesondere im Hass auf Israel, firmierend unter dem Label der „Israelkritik“, setzen sich sämtliche Topoi des bisherigen Antisemitismus und die Bedrohung der Jüdinnen und Juden fort. Der Vortrag stellt die zentralen Formen des Antisemitismus, vom christlich-religiösen über den klassisch-modernen bis hin zum Antisemitismus nach Auschwitz vor.
Ingo Elbe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Philosophie der Uni Oldenburg. Letzte Veröffentlichungen: Paradigmen anonymer Herrschaft. Politische Philosophie von Hobbes bis Arendt, Münster; ‘Everyone’s a victim‘, or: ‘The world as a concentration camp‘. Relativizing Auschwitz with Adorno.
Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit Partnerschaft für Demokratie Bremen.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.