Kundgebung: Keinen Schlussstrich!

In Gedenken an:
Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter

Kundgebung am Mittwoch, 11. Juli 2018 | 10 Uhr | Goetheplatz

Am 6. Mai 2013 begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben und Carsten Sch. Der Tag X, der Tag der Urteildverkündung steht jetzt fest, es ist der 11. Juli!

Die zehn Morde des selbsternannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), ihre Bombenanschläge und Überfälle haben zahlreiche Leben zerstört und großes Leid ausgelöst. Die Opfer und ihre Hinterbliebenen wurden von der Polizei kriminalisiert. Den Opfern wurde so eine Mitschuld an ihrem Tod gegeben; die Angehörigen konnten nicht trauern und wurden jahrelang zermürbenden Ermittlungen ausgesetzt: das Problem heißt Rassismus. Als die Hinterbliebenen im April 2006 einen großen Trauermarsch unter dem Motto „kein zehntes Opfer“ organisierten und nachdrücklich Neonazis als Täter ausmachten, wurden sie nicht gehört,
nicht von der weißen Mehrheitsgesellschaft, nicht von der radikalen Linken: Das Problem heißt Rassismus.

Den Opfern der Überfälle, der Anschläge, den Hinterbliebenen der Mordopfer wurde „lückenlose Aufklärung“ versprochen, Aufklärung warum gerade ihr*e Partner*in, ihr Vater, ihr Bruder sterben mussten. Wer half bei den Morden? Wie groß ist das Netzwerk NSU und wie funktioniert es?Inlandsgeheimdienste und Innenministerien legten von Anfang an alles daran, diese Aufklärung unmöglich zu machen. Der Staat versucht, den NSU als ein isoliertes Trio darzustellen und diese „Einzeltätererzählung“ in die Geschichte eingehen zu lassen. Mit dem Ende des Prozesses soll die Beschäftigung mit dem Komplex NSU, rechtem Terror und Terrorismus beendet sein.

Werdet aktiv, kommt zur Kundgebung um 10 Uhr am Goetheplatz: Der NSU war nicht zu dritt – kein Schlussstrich!



Die Forderungen der Opfer und Hinterbliebenen nach Aufklärung und angemessenem Gedenken müssen erfüllt werden, das seit Jahrzehnten und immer noch aktive Netzwerk des rechten Terrors in Deutschland aufgelöst werden. Werdet aktiv gegen Rassismus und Naziterror.

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