Informationsveranstaltung zum feministischen Frauen*streik am 8. März

Gegen Sexismus und Rechtsruck! Für körperliche und sexuelle Selbstbestimmung! Für einen Frauen*streik in Bremen!

Donnerstag, 28. Februar 2019 | 19 Uhr | Birati
[all gender welcome]

In den letzten Jahren sind Frauen*¹ überall auf der Welt auf die Straße gegangen: In vielen Ländern Lateinamerikas wie Chile, Argentinien oder Mexico schlossen sich unzählige Frauen* zusammen, um gegen Gewalt gegen Frauen* und für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen zu demonstrieren. In Spanien verließen am 8. März 2018 Millionen von Frauen* ihre Arbeitsplätze, sie störten den Verkehr und verweigerten die Hausarbeit. Das Land war in großen Teilen lahmgelegt und der Streik bekam extrem große Aufmerksamkeit und Zustimmung.

Auch in Deutschland gab es schon mal einen Frauen*streik. 1994 haben eine Million Frauen* gegen schlechte Arbeitsbedingungen, den Abbau von Sozialleistungen und für ein Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung gestreikt. Erstmals kommt seitdem wieder eine feministische Streikbewegung auf und es gründen sich in vielen Städten Deutschlands (bisher schon über 30) Komitees und Vernetzungen für einen neuen Versuch 2019 und/oder 2020!

Es gibt viele Gründe für einen Frauen*streik. Nicht nur die Sphäre der Lohnarbeit, sondern insbesondere die zumeist durch Frauen* getätigte unbezahlte Pflege-, Sorge-, Beziehungsarbeit muss Teil davon sein.
Zusätzlich zu den sexistischen Verhältnissen bekommen einige von uns tagtäglich Gewalt in Form von Rassismus, Homo- und Transfeindlichkeit zu spüren

Das wollen wir nicht länger hinnehmen! Wir haben genug von Abhängigkeits- und Machtverhältnissen, repressiver Migrationspolitik und kapitalistischer Ausbeutung!

In den letzten Jahren gab es vermehrt Angriffe von rechts auf bereits erkämpfte feministische Errungenschaften. Die aktuellen Debatten um den §218 (Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen) und §219a (sogenanntes „Werbeverbot“ für Schwangerschaftsabbrüche) sowie um die Eintragung einer dritten Geschlechtsoption zeigen, dass wir einer stärker werdenden konservativen und radikalen Rechten nur mit einer starken und diversen feministischen Bewegung Einhalt gebieten und für die Umsetzung unserer Forderungen kämpfen können. Die Grundfeste einer patriarchalen kapitalistischen Gesellschaft sind längst nicht so leicht zu erschüttern, wie wir uns das im 21. Jahrhundert vielleicht erhoff(t)en.

Deshalb gilt es, eine breite Öffentlichkeit für feministische Themen zu schaffen und möglichst viele Menschen zu bewegen, aktiv zu werden. Wir wollen dem aktuellen Rechtsruck und rechten Frauen*bildern die Forderung nach sexueller und körperlicher Selbstbestimmung und den Gedanken der Solidarität entgegensetzen. Wir wollen aufeinander aufpassen, uns gegenseitig unterstützen und dabei unsere unterschiedlichen Hintergründe und Perspektiven nicht außer Acht lassen. Wir wollen uns
zusammenschließen, damit unsere queerfeministische Utopie Wirklichkeit wird!

Unsere männlichen² Begleiter sind dazu aufgefordert, sich unseren Kämpfen anzuschließen.

Um auch in Bremen ein Komitee zu gründen, haben wir Vertreter*innen des Frauen*streikkomitees in Berlin eingeladen, die über die Idee des Frauen*streiks, seine Geschichte und Aktualität sprechen und verschiedene Formen und Beteiligungsmöglichkeiten zur Diskussion stellen.

Es wird Raum geben, über Aktionen am diesjährigen 8. März in Bremen ins Gespräch zu kommen.

Im Anschluss an die Veranstaltung wollen wir in eine längerfristige Vorbereitung für einen feministischen/ Frauen*streik 2020 in Bremen einsteigen, zu der ihr herzlich eingeladen seid. Wenn ihr Lust habt, mitzuarbeiten, dann kommt zur Infoveranstaltung am 28. Februar oder schreibt uns.

¹ Für uns bezieht ein Frauen*streik alle Menschen ein, die von struktureller geschlechtsspezifischer Diskriminierung betroffen sind, also Frauen, Queers und andere Personen. Im Text wollen wir das durch ein Sternchen hinter dem Begriff „Frauen“ zum Ausdruck bringen. Queers sind Personen, die sich nicht einer der Geschlechterkategorien „Mann“ und „Frau“ zuordnen.
² Mit „männlich“ meinen wir all diejenigen, die sich nicht in den Kategorien Frauen*/Queers wiederfinden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.