„Bis zu 1.500 Bremer demonstrieren für bezahlbaren Wohnraum“

kopiert von butenunbinnen.de

Aktionsbündnis „Menschenrecht auf Wohnen“ rief zu Demo auf // Demonstranten forderten mehr Geld für sozialen Wohnungsbau // Abschlusskundgebung am Marktplatz


Der Protestzug marschierte vom Bahnhof zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz.

Bis zu 1.500 Menschen haben in der Bremer Innenstadt gegen steigende Mieten demonstriert. Gegen 11 Uhr versammelten sich nach Schätzungen der Polizei 400 Menschen am Hauptbahnhof. Als der Demonstrationszug mit lauter Musik durch die Stadt zog, kamen mehr und mehr Demonstranten dazu – in der Spitze waren es nach Polizeiangaben 1.500. Das Aktionsbündnis „Menschenrecht auf Wohnen“ hatte zu der Demonstration aufgerufen.

Gegen 13 Uhr begann die Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz, direkt vor der Bremischen Bürgerschaft. Redner aus Vereinen und von steigenden Kosten betroffene Mieter bekräftigten ihre Forderungen: Schluss mit der Privatisierung öffentlicher Wohnungsbestände, mehr kommunaler Wohnungsbau. Es solle wirksame Mietpreisbremsen geben und mehr Mitbestimmung von Mietern in Aufsichtsgremien.

Der Mitinitiator der Demonstration, Joachim Barloschky, beklagte, dass Bremerinnen und Bremer besonders viel von ihrem Einkommen für die Miete ausgeben müssten, weil das Gehalt oft klein sei. Er spricht von einem Mieten-Wahnsinn, der für viele mittlerweile existenzbedrohend sei.

Die Organisatoren werfen dem Bremer Senat eine verfehlte Wohnungsbaupolitik vor. Nach ihrer Ansicht fehlen mehr als 50.000 bezahlbare Wohnungen, vor allem für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger. Viele drohten deswegen in die Obdachlosigkeit abzustürzen.

Ein Grund für den Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist nach Ansicht des Bündnisses der Rückzug des Landes Bremen aus dem sozialen Wohnungsbau. Vor 40 Jahren habe es noch gut 90.000 Sozialwohnungen im Land Bremen gegeben, heute nur noch 8.300. Das Bündnis fordert den Senat deswegen auf, sich wieder mehr in der Wohnungsbaupolitik zu engagieren. Ihm gehören Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Gewerkschaften, Organisationen, Vereine und verschiedene Initiativen an.

Gegen 14 Uhr war die Veranstaltung wie geplant vorbei. Der Protest verlief laut Polizei friedlich. Vereinzelt kam es zu Verkehrsbehinderungen im Straßenverkehr und im öffentlichen Nahverkehr.

Quelle: butenunbinen.de

siehe auch
butenunbinnen: Zu wenig Wohnraum: Darum wird in Bremen demonstriert
Weser Kurier: „Die Stadt muss allen gehören“: Demo für günstigen Wohnraum in Bremen

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