Gedenkspaziergang anlässlich des Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz

Montag, 27. Januar 2020 | 18 Uhr | Am Brill
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„Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, daß ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen. Ich kann nicht verstehen, daß man mit ihr bis heute so wenig sich abgegeben hat. Sie zu begründen hätte etwas Ungeheuerliches angesichts des Ungeheuerlichen, das sich zutrug.“
– Theodor W. Adorno

Am 27. Januar 1945 befreiten Truppen der Roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Dieser Name steht heute synonym für den industriellen Massenmord der deutschen Volksgemeinschaft an den europäischen Jüdinnen und Juden. In Deutschland und mit Auschwitz manifestierte sich das schreckliche Potenzial einer Weltgesellschaft, die „anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt“ (Adorno/Horkheimer). Den Opfern der Shoah und ihrem Staat sehen wir uns als kommunistische Kritiker*innen dieser Weltgesellschaft verpflichtet.

Obwohl es die industrielle Revolution und die mit ihr einhergehende nationalstaatliche „Ordnung von 1789“ (Horkheimer) war, die diese modernen und rationalisierten Mordfabriken erst möglich machten, war es explizit der deutsche Staat, der das völkische Potenzial der Massenvernichtung wahr werden ließ. Es waren die Armeen des sowjetischen, des britischen, des französischen und des us-amerikanischen Staates, die dieses Verbrechen beendeten. Anlässlich der Befreiung gilt diesen Staaten unser Dank, nicht trotz, sondern weil wir Staatskritiker*innen sind.

Wir möchten gemeinsam schweigend im Eingedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zum ehemaligen KZ Mißler in Findorff gehen. Wir bitten dabei auf Partei- und Organisationsfahnen oder Ähnliches zu verzichten.

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