Ein Wehrmachtssoldat im italienischen Widerstand
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Die Reise auf den Spuren des Bremer „Comandante Rodolfo“ führt die Autorin Ulrike Petzold zu Partisanen und ihren damaligen Verstecken in den Bergen Liguriens, in italienische und deutsche Archive und zu Rudolf Jacobs Sohn.
Im Bahnhof des italienischen Dörfchens Framura an der ligurischen Küste klebt ein vergilbtes Plakat mit der Aufschrift: „In memoria di Rudolf Jacobs di Brema, della Wehrmacht, Partigiano a Sarzana“. Brema? Wehrmacht? Partigiano? Wer war dieser Bremer Soldat, der bei den italienischen Partisanen kämpfte und der in seiner Heimatstadt so gut wie unbekannt ist?
Rudolf Jacobs wurde am 26. Juli 1914 in Bremen geboren, rekrutierte 1939 bei der Kriegsmarine und wurde 1942 eingezogen. In der ligurischen Hafenstadt La Spezia leitete Jacobs 1943/44 als Marineoffizier den Ausbau der Verteidigungsanlagen. Das Wehrmachts-Oberkommando befürchtete Angriffe der Alliierten, die nach Norden vorrückten, wo sie gemeinsam mit Partisanen gegen die Wehrmacht und die italienischen Faschisten kämpften.
Partisan bei der „Brigata Muccini“Rudolf Jacobs war des Krieges müde, desertierte im Sommer 1944 und schloss sich den Partisanen der „Brigata Muccini“ an. Er kämpfte fortan auf der Seite Italiens für das Ende der Hitler-Diktatur, als Deserteur unter Partisanen. Am 3. November 1944 wurde er in Sarzana bei einem von ihm geleiteten Angriff auf die schwarzen Brigaden Mussolinis erschossen.
Die Reise auf den Spuren des Bremer „Comandante Rodolfo“ führt die Autorin Ulrike Petzold zu Partisanen und ihren damaligen Verstecken in den Bergen, in italienische und deutsche Archive und zu Rudolf Jacobs Sohn, der heute bei Hamburg lebt und bewegend von seinem Vater erzählt.
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