Aktuelles vom Archiv der sozialen Bewegungen

Es ist ein vermaledeites Jahr, das da nun schon fast hinter uns liegt. Doch so sehr uns Corona im Alltag einschränkt und seine Leugner*innen nerven, so sehr bietet die aktuelle Gemengelage doch auch Steilvorlagen für die Arbeit an gesellschaftlichen Utopien. In Momenten in denen Gewissheiten ins Wanken geraten, steckt immer auch das Potential für neues und anderes. Warum hier gegenwärtig Impulse vor allem von rechten Spinner*innen kommen, kann und muß kritisch analysiert werden. Wir sollten aber auch praktisch viel mehr für unsere eigenen Ideen und Wünsche tun. Wir sollten uns nicht nur an neuen rechten Visionen abarbeiten, sondern viel stärker auch solidarische und emanzipatorische Alternativen in den Mittelpunkt stellen. Und wie geht das besser, als wenn wir sie praktisch ausprobieren?

In einem Jahr, in dem gerade die radikale Linke über weite Strecken wie gelähmt wirkt(e), mag ein Blick zurück nach vorne helfen. Wir glauben das jedenfalls. Vom Wissen um die Kämpfe, die andere vor uns führten, von den Beweggründen, die sie dafür hatten und von den Formen die sie wählten können wir für unsere eigenen politischen Aktivitäten zehren. Wir denken, dass linke Vergangenheit gerade in diesen so anstrengenden wie merkwürdigen Corona-Zeiten einiges für die Zukunft anzubieten hat.

Unsere Zeitschriftendatenbank etwa umfaßt neuerdings über 3.000 verschiedene Titel und wir arbeiten daran, weitere, insbesondere alte Bremer Zeitungen zu erfassen. Wir sortieren spannende Vor- und Nachlässe, zum Beispiel einen umfangreichen zur Erwerbslosenbewegung. Gleichzeitig bemühen wir uns, die räumlichen Bedingungen im Archiv mit mehr Licht und Farbe zu verbessern. Und wir beschäftigen uns zuletzt wieder intensiver mit Fragen zur Perspektive des Bremer Bewegungsarchivs.
Die Nutzungsmöglichkeiten des Archivs sind aber leider nach wie vor eingeschränkt. Wendet euch für Anfragen, Terminvereinbarungen, Materialspenden und was ihr sonst noch auf dem Herzen haben könntet deshalb bitte im ersten Schritt elektronisch an uns.

Entschieden haben wir uns auch, euch nicht alle zu unserem alljährlichen Archiv-Tag Anfang Januar einzuladen. Ein Tag, zu dem wir sonst immer tatkräftige Unterstützung von Freund*innen und Genoss*innen bekamen, um gemeinsam im Archiv Aufgaben anzupacken, die sonst im Arbeitsalltag oft untergehen oder die wir uns alleine gar nicht zutrauen. Wer von euch aber dennoch Lust hat, uns unter die Arme greifen, darf sich im neuen Jahr trotzdem dazu eingeladen fühlen. Wir sind regelmäßig im Archiv und ein oder zwei paar helfende Hände sind uns durchaus willkommen. Wer davor aktuell zurückschreckt, kann uns statt dessen auch gerne mit einer Spende unterstützen.

So oder so freuen wir uns über jede Aufmerksamkeit von euch, denn im Archiv-Keller unterhalb des Infoladens ist es im Moment noch einsamer als sonst. Trotzdem lassen wir uns nicht unterkriegen und hoffen, ihr tut das auch nicht.

Soli-Grüße

Eure Archivgruppe

checkt archivbremen.de

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