Liebe Genoss*innen, wir wünschen euch ein schönes Jahresende. Und zu den abgefuckt-reaktionären Pandemie-Familien-Regeln sagen wir: Crew love is true love! Gegen Blut & Boden, gegen das ganze Elend von Herkunft, Mutterschaft, Verwandtschaft, Tradition!
Wir verbringen unsere Zeit mit unseren Lieben, die sich und uns gut behandeln, mit unseren Genoss*innen, mit denen wir bunte Tage & Nächte genießen, mit unseren WGs, Patchwork-Kontexten, konsensuellen Affären und Homies, statt in den Herkunftsfamilien toxischen Mustern, Rollenerwartungen und Zwangsgemeinschaften ausgeliefert zu sein.
Wie das „Volk“ die imaginierte Rettung vor Konkurrenz und Armut anbieten soll, so soll auch die „Familie“ ein bisschen traute Heimeligkeit vor dem tristen Arbeitsalltag anbieten. Für Queers und Linke, die sich sowieso schon lange Ersatzfamilien und soziale Familien suchen müssten, weil sie aus ihren Familien gekickt wurden oder deren homo-, transproben oder reaktionären Ansichten nicht mehr aushalten wollten, war Weihnachten noch nie ein gemütliches Beisammensein. Auch für all die, die der bürgerliche Staat mit seiner nationalistischen Aufenthaltsgesetzgebung nicht zusammenkommen lässt weil sie keinen oder den „falschen“ Pass haben, brauchte es keine Corona-Pandemie damit sich die, von der eigenen Rührseligkeit besoffene, Weihnachtsstimmung für sie wie blanker Hohn und Spott anfühlt.
Deshalb: Auch wenn wir euch in diesem Jahr nicht zu einer Jahresendzeit-Kaschemme einladen konnten: In Gedanken stoßen wir mit euch an. Danke für das (trotz allem!) schöne Jahr, und auf die großen Taten, Debatten, Veranstaltungen und Kämpfe in 2021!
Zum Hintergrund: Vom 24. bis einschließlich 26.12. dürfen bis zu vier erwachsene Personen zu einem Haushalt dazukommen, die aus dem „engsten Familienkreis“ stammen.
P.S.: Solltet ihr Weihnachten mit der Familie verbringen, findet ihr hier im Jacobin Magazin eine kleine Anleitung zum besseren Überleben.
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