„Esso gibt Besetzern Zeit“

kopiert aus dem Weser Kurier

Die sogenannte Ölhafen-Crew hat am Reformationstag ein Gelände des Öl-Konzerns Esso in der Überseestadt besetzt. Das Unternehmen droht mit Klagen, nun wird die Gruppe wohl weiterziehen. Wohin, das ist offen.


Die Ölhafen-Initiative muss das Esso-Gelände in der Bremer Überseestadt verlassen.

Der Öl-Konzern Esso räumt der sogenannten Ölhafen-Crew bis Montag Zeit ein, das besetzte Gelände des Unternehmens in der Bremer Überseestadt zu verlassen. Bis dahin sollen die Besetzer das Areal an der Stephanikirchenweide verlassen, ansonsten wolle Esso rechtliche Schritte einleiten – darauf einigten sich der Konzern und die Ölhafen-Crew. „Wir hoffen, dass sie sich an das Versprechen halten“, sagte Stephan Voigt, Sprecher des Unternehmens. Ein Mitglied der Ölhafen-Crew sagte, dass man wie verabredet die Fläche fristgerecht verlassen werde. „Eine Konfrontation ist nicht unser Ziel“, sagte er.

Am Reformationstag hatte die Ölhafen-Initiative das Gelände mit etwa zwölf Wohnwagen und 10 bis 15 Personen besetzt, da ihnen an ihrem vorherigen Standort in der Neustadt an der Verlängerung der Neuenlander Straße eine Räumungsklage des Eigentümers drohte.
Zwischennutzung scheiterte

Die Stadt sei in Kontakt sowohl mit Esso als auch mit der Wohnwagen-Gruppe, das bestätigt Jens Tittmann, Sprecher des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr. Man versuche, der Initiative eine Fläche zu vermitteln. Bisherige Angebote von möglichen brachliegenden Flächen seitens der Behörde seien aber entweder von der Ölhafen-Crew selbst oder den Besitzern der Areale abgelehnt worden.

Das Esso-Gelände ist bereits die vierte Fläche, auf der die Wohnwagen-Gruppe in den vergangenen Monaten in Bremen gezogen ist. Insgesamt sucht die Initiative seit fast zwei Jahren nach einer Fläche, auf der sie ihre alternative Wohnform gestalten kann. Zuletzt scheiterte eine mögliche Zwischennutzung auf dem Gelände des Klinikums Bremen-Mitte. Nachdem die Option wegbrach, besetzte die Gruppe das Esso-Gelände.

Das Grundstück in der Überseestadt gehörte seit 1860 zu einem Raffineriestandort. Seit 1985 wurde auf dem Gelände ein Tanklager betrieben. Nun liegt das Areal brach. Die Stadt Bremen und Esso verhandeln darüber, wie mit den Altlasten im Boden des Grundstücks umgegangen werden soll. Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und Esso bestätigten, dass es Gespräche zum Kauf des Areals durch die WFB gebe. „Dem stehen wir offen gegenüber und befinden uns dazu in Kontakt mit der Stadt Bremen“, teilte Esso mit.

Quelle: Weser Kurier

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