1. Treffen am Donnerstag, 21. Februar 2019 | 18 Uhr | Umsonstladen
[2. Trefen: Freitag, 8. März 2019]
[3. Treffen: Donnerstag, 21. März 2019]
Auch 2019 soll es in Bremen wieder eine kleine Aktion zum Via Campesina Tag geben. Wir würden gern mit allen Interessierten klären, ob es wieder ein kleines Fest wie 2018, eine Demo oder eine Direkte Aktion, zusätzlich auch eine / mehrere Veranstaltung(en) und /oder etwas ganz anderes geben soll. Vielleicht reicht die Kraft der Organisierenden ja auch aus, mehreres zu verbinden.
Die industrielle Landwirtschaft gehört zu den großen kapitalistischen Angriffen. Im Globalen Süden sind damit bis heute Prozesse verbunden, die Marx als ‚ursprüngliche Akkumulation‘ beschrieben hat und die nichts anderes als Raub bezeichnen. Indigene und Kleinbäuer*innen werden gewaltsam vertreiben, vergiftet und die Menschen die sich über lokale Märkte versorgen, werden von lokal erzeugten Lebensmitteln abgeschnitten. In Ländern wie Paraguay und Uruguay (dort vorangetrieben von den Regierungen der ehemaligen Tupamaros) werden bereits deutlich über 90 % der Ackerbaufläche mit 2 gentechnisch veränderten Weltmarktprodukten bepflanzt.
Weltweit bedeutet industrielle Landwirtschaft Prozesse die als Klimaverbrechen bezeichnet werden müssen, Prozesse, die die Lebensgrundlage vieler Lebensformen auf der Erde zerstören oder massiv bedrohen (in den letzten 25 Jahren gingen in der BRD deshalb 50 % der Bodenlebewesen und in den letzten 11 Jahren 78 % der Fluginsekten verloren). Mit BAYER und BASF haben zwei der weltweit führenden Konzerne, die von dieser Zerstörung profitieren, ihren Sitz in der BRD.
In den Zusammenhang mit Angriffen auf andere, widerständige Lebensweisen gehört auch das GIZ. Die neoliberal umgebaute ex-BRD-Entwicklungshilfe, organisiert z.B. in Mittelamerika einen massiven Angriff auf den Zugang zu pflanzlichen Ressourcen, u.a. auch in Chiapas, im lakadonischen Urwald, der Basis der Zapatist*innen.
La Via Campesina ist eine weltweite, kämpferische Organisierung von Kleinbäuer*innen, Landlosen und Indigenen (https://viacampesina.org/en/). Der Via Campesina Tag ist der 17.4. und gedenkt der Ermordung von Aktivist*innen durch brasilianische Staatsgewalt. Nachdem 2019 mit Jair Bolsonaro ein Faschist zum Präsidenten Brasiliens gewählt wurde, wird sich die staatliche Repression gegen den MST (Bewegung der Landlosen, Mitgliedsgruppe von La Via Campesina) sicherlich massiv verschärfen. Er steht den Großgrundbesitzern sehr nahe und hat bereits das Agrargesetz, dass es ermöglichte Landbesetzungen zu legalisieren, aufgehoben. Er hat auch angekündigt die Ansprüche der Indigenen und der afro-brasilianischen Quilombos auf Land aufzuheben. Die Ideologie des neuen Staatschefs wird als /bala, boi e bíblia/ (Kugel, Vieh und Bibel) beschrieben.
Evangelikale Christen, nationalistische Militärs, Agrarunternehmerinnen und die neoliberale Wirtschaftselite unterstützten seinen Wahlkampf.
Aktive, die das in den letzten Jahren organisiert haben, wünschen sich eine breiter getragene Vorbereitung, gerade auch Zusammenarbeit mit Klimainteressierten, mit der free-the-soil-Kampagne und Menschen, die aus dem Globalen Süden geflohen sind oder Menschen, die für eine Überwindung von Kapitalismus, Patriarchat stehen, eine herrschaftsfreie Gesellschaft wünschen.
Aktive aus der Maiskolben Gen AG und dem Umsonstalden