Tax X: 18:00 Hauptbahnhof Bremen
Nach wie vor droht Erdogan mit einer Invasion in Rojava. Auch wenn es aktuell nicht danach aussieht, dass die USA den Luftraum über Rojava kurzfristig freigeben, besteht die Gefahr eines türkischen Angriffs nach wie vor. Es gibt Berichte über amerikanisch-türkische Treffen, bei denen eine Einigung über eine „Sicherheitszone“ erzielt worden sein soll. Sicher würde Erdogan lieber heute als morgen Rojava angreifen, die Kurd*innen vernichten, die Selbstverwaltung zerschlagen und seinem ersehnten neo-osmanischen Reich ein weiteres okkupiertes Stück Syrien bzw. Kurdistan einverleiben.
Am Boden wäre die türkische Armee gegen YPG/YPJ bzw. QSD hoffnungslos unterlegen. Am Beispiel Afrin ist allerdings sichtbar, welche mörderischen und zerstörerischen Folgen der Einsatz der türkischen Luftwaffe hätte. Die Frage ist nur, ob Erdogan die Erlaubnis dafür von den USA bekommt, so wie er sie von Russland für Afrin bekommen hat.
In der komplizierten Gemengelage der Interessen realer und Möchtegern-Großmächte in Syrien können wir derzeit nicht voraussagen, was passieren wird. Klar ist aber: Eine wie auch immer bezeichnete türkische Besatzungszone in Rojava würde alle größeren Städte Rojavas betreffen, die alle sehr nah an der türkischen Grenze liegen. Sie würde die ganze Region einem grausamen Besatzungsregime ähnlich wie in Afrin ausliefern. Wie dort würde es auf die Zerschlagung der Selbstverwaltung, auf die Vertreibung und Ermordung der Kurd*innen und Ezid*innen sowie die anschließende Ansiedlung von Dschihadistenmilizen und deren Familien hinauslaufen, um die Region mit dem Mittel des Bevölkerungsaustauschs dauerhaft zu annektieren.
Die kurdische Bewegung und die Selbstverwaltung von Rojava bereiten sich auf die Möglichkeit eines türkischen Angriffs vor. Für diesen Fall (der hoffentlich nie eintritt), also zu Tag X, rufen wir weiterhin zu massiven Protesten auch in Bremen auf!
Tag X ist, wenn die Türkei in Rojava einmarschieren sollte.
Am Tag X treffen wir uns um 18:00 Uhr am Hauptbahnhof und tragen unseren Protest auf die Straße!
Solidarität mit der kurdischen Bewegung und der Selbstverwaltung von Rojava!