Am Dienstag den 07.01.2020 hat in Bremen, in einer Privatwohnung, eine Tierbefreiung stattgefunden. Befreit wurde ein weiblicher, 2 Jahre alter Kleinhund der Rasse Chihuahua.
Auslöser für die Aktion waren weitreichende Informationen über die gravierende Fehlhaltung des Tieres.
Der Halter des Hundes ist schwer drogenabhängig. Tiere die sich bis dato in seiner Obhut befunden haben, sind unter diesen Lebensbedingungen bereits gestorben.
Gestorben sind 2 Hasen, sowie ein Katzenwelpe. Das Katzenjunge war unbeaufsichtigt in einem Raum eingesperrt, in dem es Zugang zu offen herumliegenden harten Drogen hatte. Die Todesursache ist aber unklar.
Die beiden männlichen Hasen waren in einem Käfig zusammengepfercht, in denen es ihnen nicht möglich war, sich zurück zu ziehen oder sich aus dem Weg zu gehen.
Sie befanden sich so in permanentem Streß. Die Tiere starben.
Es lagen Fotos und etliche Zeugenaussagen vor, die den Verdacht der Tierquälerei erhärteten und für alle Beteiligten keine andere Interpretation zu ließen, als von tierquälerischer Haltung auszugehen.
So sieht man auf Fotos, einen mit Hundekot und Urinlachen übersäten Fußboden.
Jedem/r verantwortungsvollem Hundehalter/in ist zwangsläufig klar, dass ein Hund niemals freiwillig und nur im Fall größter Notdurft oder großem psychischem Streß in das eigene Heim Kot und Urin absondert.
Der Hund wurde schlicht nicht ausgeführt und wurde teilweise Tage lang ohne Aufsicht gelassen. Der Halter des Tieres „Jens“ ( Name verändert) betrachtet diese Haltung nicht als tierquälerisch. Er vertrat bis dato (laut eigener Aussage) die Auffassung, dass der Hund sich gar nicht angewöhnen solle seine Notdurft zu halten. Er solle machen wann er müsse. Dies wurde von Seiten der Tierschützer/innen als extrem Tierwohl gefährdend empfunden, dass diese die Notwendigkeit sahen zu Handeln.
Der Plan einzugreifen existierte schon lange, auch von anderen als bei der Befreiung anwesenden Personen. Es hatten sich aber nicht genug Leute durchringen können, tatsächlich tätig zu werden. Die Personen im direkten Umfeld des Hundehalters sahen es ebenfalls mehrheitlich als nicht nötig an einzugreifen, oder waren über die Zustände in der Wohnung nicht informiert.
Die direkte Aktion wurde entschieden und mit Nachdruck durchgeführt. Es wurde niemand verletzt. Das vornehmliche Interesse galt aber dem Wohl des Hundes und nicht dem, des zum Zeitpunkt der Aktion berauschten Jens.
Chi Chi, so der Name des Hundes, wurde nach der Aktion aus der Stadt in ein neues sauberes zu Hause mit einem weiteren Kleinhund und Garten gebracht. Hier wäre ihm ein glückliches Hundeleben sicher gewesen. Chi Chi wurde nach Ankunft direkt ausgeführt und konnte so urinieren und sich vom angesammelten Kot lösen. Der Hund spielte schon kurz nach der Ankunft und war zutraulich. Er war in gutem Ernährungszustand und nicht dehydriert, wies aber einige Verhaltensauffälligkeiten auf, die dafür sprachen, dass der Hund mit grundlegenden Abläufen eines normalen Hundelebens nicht vertraut zu sein schien.
Nach der Aktion kam es schnell zu Solidarisierungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis des Hundehalters mit Jens. Es wurde von einer weiblichen Person über die sozialen Medien Stimmung gemacht und damit erfolgreich versucht eine Öffentlichkeit für den drogenabhängigen Halter zu schaffen und so Druck gegen die Tierbefreier/innen aufzubauen. Alles mit dem Ziel den Hund wieder in die verdreckte Wohnung von Jens zu bringen. Auch wurde mehrfach gedroht, auch zwei an der Aktion völlig unbeteiligten Frauen, denen unterstellt wurde, in die Aktion involviert gewesen zu sein, ebenfalls die Hunde weg zu nehmen. Dies wurde von einer Person mit, über Tage anhaltenden Einschüchterungsversuchen und hochgradig übergriffigen Verhalten versucht in die Tat umzusetzen. Es wird seither von mindestens dieser gewaltbereiten, großen und kräftigen männlichen Person versucht, auch Menschen aus dem Umfeld der Tierbefreier/innen zu bedrohen. Die hauptsächlich jungen weiblichen Personen, die in räumlicher Nähe zu dem Mann leben, müssen nun um ihre Hunde und um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten. Es wird also versucht, die Hunde der verantwortungsvollen vollkommen unbeteiligten Halter/innen, als Druckmittel für die Zurückführung des aus UNTRAGBAREN VERHÄLTNISSEN befreiten Hundes zu benutzen. An den Gegenmaßnahmen sind zahlreiche Personen aus der Kneipen und Drogenszene der Stadt Bremen beteiligt, mit denen ein Teil der Aktivisten/innen ebenfalls zeitweise Kontakt hatten und die namentlich bekannt sind. Alle diese Menschen relativieren die mangelhaften Haltungsbedingungen des Tieres.
Es ist ernsthaft zu bezweifeln, dass die Solidarisierung mit Jens auf gesundem Menschenverstand fußt und vor allem nicht zu dem Wohl des Hundes geschieht.
Aufgrund des massivem Drucks und der Gefahr, die für die Hunde unbeteiligter und einem Teil der bei der direkten Aktion mitwirkenden Personen entstanden ist, wurde Chi Chi wieder an Jens zurückgegeben. Das war anfangs nicht die Absicht.
Stellte sich aber als sinnvoll heraus, da die BefreierInnen des Hundes auch an die Verantwortung für die Tiere dritter denken müssen, welche ausnahmslos selbst ehemalige Straßenhunde und Hunde aus dem Tierschutz sind. Dies geschieht nicht freiwillig und es ist sehr bedauerlich, dass das Tier (der ein glückliches Hundeleben hätte erwarten können) nun wieder in die Obhut des Hundehalters aus dem Bremer 1/4 überstellt werden musste. Die Rückgabe der Hündin war keine Konsensentscheidung, wird aber aufgrund der unterschiedlichen Angreifbarkeit der bedrohten Personen, bedingt durch ihre exponierte Wohnsituation und die Todesangst vor dem für Gespräche unempfänglichem, aggressiven Anfang 50 jährigem Mann, mitgetragen.
Es bleibt unerheblich, welchen Lebensstil Hundehalter/innen verfolgen, solange den Bedürfnissen der Tiere im Mindestmaß entsprochen wird. Es ist keine Frage der eigenen Definition, wie oft ein Hund Bewegung und Auslauf bekommt. Hunde sollten kein Spielzeug sein und müssen, egal welcher Szene die Tierhalter angehören, ihre Grundbedürfnisse erfüllen können. Das sich für die Lebensbedingungen des Hundes auch die Drogensucht des Halters verantwortlich zeichnet und womöglich auch für die verzerrte Wahrnehmung für die Situation, in der der Hund gezwungen war zu leben, wurde berücksichtigt.
Es bleibt zu hoffen, dass sich nach der Aktion die Haltungsbedingungen für das Tier verbessern wird. Bedauerlicherweise haben die Freunde von Jens nicht versucht dem Hundehalter zu helfen seine eigene Lebenssituation zu überdenken und damit auch dem Hund zu helfen, sondern bestärken ihn noch dadurch, dass sie Jens Art der Tierhaltung rechtfertigen und ihn als Opfer der Entführung seines Hundes darzustellen versuchen. Stattdessen haben sie sich entschlossen selbst untätig zu bleiben und jene Menschen anzufeinden, die dem Hund helfen wollen.
Die gewählte Aktionsform der Befreiung ist unstrittig und wird nicht bereut oder bedauert und nicht als übertrieben empfunden. Vielmehr herrscht allgemeine Wut über das Verhalten der Freunde von Jens. Zwar wäre auch der Weg über die Behörden und das Veterinäramt denkbar gewesen. Leider hat sich in der Vergangenheit oft genug gezeigt, dass das Vertrauen in die staatlichen Instanzen selten zielführend ist.
Es ist wichtig, dass für dieses Thema generell eine Wahrnehmung geschaffen wird und es nicht weiterhin möglich ist, so eine Tierhaltung als artgerecht zu verkaufen.
Auch ist wünschenswert, dass egal in welcher Szene oder Subkultur jemand angehört, eingegriffen werden kann, wenn Tiere leiden und sich nicht wie hier mitschuldig gemacht wird, indem versucht wird die Verhältnisse in dem die Tiere leben müssen, zu verschleiern. Es herrscht ein Bewusstsein, seitens der Aktivisten und Aktivistinnen dafür, dass jeder die Chance haben sollte sich zu ändern.
Inzwischen hat sich der Hundehalter entschlossen zu beweisen, dass er fähig ist einen Hund zu halten. Auch hat er sich Gesprächen gegenüber offen gezeigt. Das ist zu begrüßen und ist definitiv positiv zu bewerten. Ob sich dieser Entschluss bewahrheitet, wird sich aber noch zeigen müssen. Die Haltungsbedingungen des Tieres werden weiter beobachtet. Jens ist damit einverstanden.
Im Nachhinein hätte die Aktion anonymisiert stattfinden müssen. Es war aber auch nicht damit zu rechnen, dass sich tatsächlich Menschen finden, die die Haltungsbedingungen des kleinen Hundes als adäquat betrachten und sich hinter Jens stellen und vor allem nicht, welche Mittel sie zur Durchsetzung ihres Vorhabens ergreifen würden, und der kleinen Hundedame damit die Chance auf ein schönes zu Hause streitig gemacht haben. Hoffentlich kann der Hund dieses zu Hause nun auch bei Jens haben.
Die Situation ist weiterhin verfahren. Auch wenn Jens nun seine Verantwortung gerecht werden will, versuchen andere unbeteiligte Personen weiter die Situation zu eskalieren.
@anette mit guten willen!
… bitte den text noch einmal komplett überarbeiten!
es macht kein guten eindruck, textpassagen nicht verstanden zu haben und dann darauf unqualifizierte textergüsse von sich zu preiszugeben!
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Da ist wohl einiges aus dem Ruder gelaufen. Schlampig geplant, eingeknickt, nicht anonymisiert?
Der Ansatz, dass eine Tierbefreiung erst eine Tierbefreiung ist, wenn das Tier aus einem Hühnerstall oder einem Schweinestall getragen wird, wie sie scheinbar die Antispeziesistische Aktion Bremen definiert, ist allerdings falsch bis zum geht nicht mehr! Das wäre dann ja purer Speziesismus und die Arbeit zahlloser Tierschützer weltweit wäre damit der Wert ihrer Arbeit kaputt geredet. Auch finde ich überhaupt nicht nachvollziehbar, warum Drogensüchtige einen Freifahrtsschein bekommen sollten. Weil sie krank sind? Das Jugendamt steht hauptsächlich deshalb immer wieder in der Kritik, weil sie versäumt einzugreifen, wenn ein Kind Opfer der Drogensucht seiner Eltern und der damit verbundenen Verwahrlosung wird. Auch das horten von Tieren ist eine Krankheit und auch hier muss eingegriffen werden.
Überhaupt stört mich an dem Text der ASAB, dass hier der Eindruck entsteht, Linke müssten ein „Herz für Drogensüchtige“ haben oder Pro Drogenkonsum sein. Wart ihr schonmal in der Wohnung eines schwer Drogenabhängigen? Bei z.B. Methamphitaminkonsum ist die Verwahrlosung der Wohnung und der von den Süchtigen unter Betreuung stehenden Personen fast zwangsläufig und Teil der Symptomatik. Außerdem habt ihr wohl überlesen, dass es schon Opfer gegeben haben soll. Dann verstehe ich nicht, warum ausgerechnet Tierbefreier, jetzt nachvollziehen können sollen, warum ein Tier bei so einem Halter bleiben soll. Die ASAB glaubt wohl die Definitionsgewalt über Begriffe wie Tierbefreiung zu haben. Tierbefreier haben das kapitalistische System im Blick? Tierbefreier sollten doch vor allem das Tier im Blick haben. Das kapitalistische System im Blick zu haben bringt dem Tier erstmal gar nichts. Im übrigen ist Drogenkonsum der Grund für ein sehr einträglichen Arm dieses kapitalistischen Systems und ein maximal menschenverachtendes dazu. Wenn es also um die Auswirkungen des kapitalistischen Systems geht, dann sind Tiere und Menschen sowohl Opfer von Rauschmittelabhängigen, Dealern und Händlern als auch von solchen Menschen, die nicht auf den Konsum von z.B. Fleisch verzichten wollen. Das Leid ist zudem häufig wechselseitig. Das heißt sowohl der User als auch der Dealer kann Opfer sein. Niemals aber ist ein nicht menschliches Tier Täter!!! Vielleicht solltet ihr eure Kapitalismus Kritik noch einmal etwas vertiefen. Eine sehr verkürzte Sichtweise von den „Antispeziesisten“ hier. Sorry, aber ich finde nicht nur die Aktion der missglückten Hundebefreiung scheiße, sondern auch diesen Blödsinn von der ASAB. Tierschützern sollte eigentlich egal sein, aus welcher Miesere sie, ein Tier egal welcher Spezies befreien. Das macht ja auch einen Kern des Antispeziesismus aus. Die Aufgabe von Tierschützern ist auch nicht zwangsläufig Sozialkompetenz gegenüber Tierquälern. Ob sie jetzt durch Krankheit Tiere quälen oder nicht! Oder setzt sich die ASAB vorher mit dem Bauern zusammen, warum sie ihm die Tiere klauen auf dessen Leid sein Gelderwerb fusst? Das ist einfach nur lächerlich. Daumen runter für die Schrottaktion und den Text der ASAB.
Wir werden diesen Artikel diskutieren und versuchen unsere Moderationskriterien zu verbessern.
Lieb* endofroad,
bitte löscht doch diesen „Beitrag“. Es handelt sich doch offensichtlich um einen Troll-Post, der dazu dient, Antispeziesismus und Tierbefreiung zu diskreditieren. Keine vernünftige Antispeziesist*in würde doch so eine durchgeschallerte Aktion unternehmen und so einen Artikel schreiben.
Denn:
– Tierbefreier*innen wollen die Befreiung für Tier UND Mensch. Das hätte in diesem konkreten Fall – falls diese Aktion wirklich so stattgefunden haben sollte – erstmal bedeutet, mit „Jens“ zu reden, ihm Unterstützungsangebote zu machen, den Hund in seiner Gegenwart zu beobachten und zu prüfen, ob das Tier in akuter Gefahr ist. Ja, die beschriebene Situation klingt übel – aber Verantwortung zu übernehmen hätte doch geheißen, das Gespräch zu suchen, kein Überfallkommando.
– Tierbefreier*innen inszenieren sich nicht als Held*innen. Falls es diese verrückte Aktion wirklich gab, dann von Maulheld*innen: Die, statt ins Bremer Umland zu fahren und tausende (oder wenigstens ein paar) Individuen aus Tierfabriken vor dem Verrecken zu retten, lieber in ihrer Comfort Zone bleiben und gegen ihr Unbehagen in ihrer Nachbar*innenschaft mit großem Trara losgehen. Warum habt ihr diese Energie nicht für Individuen aufgewandt, die es wirklich nötig hätten, von euch befreit zu werden?
– Tierbefreier*innen haben die kapitalistische Gesellschaft im Blick. Das Statement hier ist gnadenlos kleinbürgerlich, strotzt von falscher Moral und verkitscht das gesellschaftliche Naturverhältnis. Wie gern hätten wir „Chi Chi“ (?) im Landhausidyll gewusst! Schade bloß, dass es auf „dem Land“ eben, auch für Hunde, nicht romantisch ist.
– Tierbefreier*innen sind links. Sie würden niemals Leute abwerten (wie in dem Artikel), weil sie vermeintlich „drogenabhängig“ sind, denn das ist eine spießbürgerliche, falsche Perspektive auf Rauschmittelkonsum – auf übelstem Bildzeitungsniveau.
Fazit: Der Beitrag kann nur von Trolls geschrieben sein, die Tierbefreiung und Antispeziesismus als absurden Slapstick diskreditieren wollen. Oder: Von politisch unerfahrenen Aktionist*innen, die Antispeziesismus und Tierbefreiung richtig krass nicht verstanden und noch eine Menge zu lernen haben.