Voices of Resistance ist ein Videoprojekt, das eine Plattform schaffen will, um Refugees Gehör zu verschaffen und eine kritische und grundlegende Diskussion in dieser Gesellschaft mit einer zentralen Frage zu provozieren: Warum und wie kann diese Gesellschaft die grausame Behandlung von Menschen tolerieren und akzeptieren, die „ othered“ werden, also zu „anders“ definiert werden, während Sie in dieser Gesellschaft leben?
Refugees haben reiche, wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse zu teilen, von denen die Gesellschaft viel mehr lernen kann, aber oft fehlt das Forum dafür. Und selbst in Foren, in denen ein solcher Austausch stattfinden könnte, gibt es oft Versuche, die Stimme von Refugees durch „nette“ Unterstützer*innen zu usurpieren! Anstatt solche Gespräche auf Augenhöhe zu führen, wird auf Refugees wegen all der negativen Konnotationen, die mit dem „Refugee“ ‑Label verbunden sind, herabgeschaut.
Nicht mehr!!! Refugees sind hier und werden für sich selbst sprechen.
Voices of Resistance ist ein unabhängiges Projekt, es ist nicht verbunden mit Parteien oder Stiftungen. Es ist neu entstanden in den Bereichen Empowerment und Selbstorganisation, das vom Bremer Empowerment-Projekt geleitet wird, in Zusammenarbeit mit Cooperativa-Film und der Rosa-Luxemburg-Initiative, Bremen.
Die weit verbreitete Entmenschlichung, Verunglimpfung und gesellschaftliche Ausgrenzung von Refugees wurzelt im Rassismus. Die Corona-Pandemie hat sie erneut hervorgehoben und an die Oberfläche gebracht, da Refugees offensichtlich anders behandelt wurden als die allgemeine Bevölkerung.
Somit war die Corona-Pandemie eine Lupe: Bestehende Systemfehler und ‑mängel sind immer offensichtlicher geworden. Die deutschen Gesetze und Vorschriften sowie die Menschenrechte in Bezug auf die Gesundheit waren für Flüchtlinge in dieser Gesellschaft nicht anwendbar.
Es war dieser latente Rassismus, der uns zur Idee dieses Projekts brachte. Daher befassen sich die ersten Videoclips und Interviews mit der Situation in der Massenunterkunft/Lagern für Refugees und ihrer Behandlung dort.
Das Projekt möchte jedoch viel mehr Themen zur Situation der Refugees in Bremen und Deutschland im Allgemeinen behandeln: die öffentliche Aufnahme / Wahrnehmung und Einstellung zu Refugees, die Rolle von Unterstützer*innen, Machtverhältnisse und Drogenpolitik, was Solidarität bedeutet, die Auswirkungen von Empowerment, die Bedeutung von Selbstorganisation und vieles mehr … !!!
Das Projekt greift alle möglichen Inhalte auf und scheut sich nicht, auch die vielen umstrittenen und kontroversen Themen, die Refugees und Migrant*innen in dieser Gesellschaft betreffen, zu thematisieren. Wir werden an die Schmerzpunkte gehen, auch wenn andere sich da verweigern. Wir benennen sie!!! Und die Debatte beginnt.
Es wird auch in dieser neuen ‘Normalität’ eine Plattform bleiben, wenn Corona einmal diese Sache aus der Vergangenheit sein sollte — wenn es das je sein wird.
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