Nazi-Baguettes á la KC

Sänger der Neonazi Band “Kategorie C”, Hannes Ostendorf, betreibt Baguetterie am Bremer Uni-Campus

Die Universität ist ein zentraler Ort multikultureller Begegnung. Ausgerechnet an diesem Ort betreibt der bundesweit bekannte Neonazi und Sänger der Band “Kategorie C”, Hannes Ostendorf, zusammen mit Ehefrau Tanja Ostendorf, seit wenigen Wochen einen Imbisswagen an der HauptKreuzung zum Campus der Universität, Otto-Hahn- und Universitätsallee, direkt am Studierenden-Wohnheim.

Von Mo. – Fr. von ca. 11.30 – 15.00 Uhr, öffnet der unscheinbare Imbisswagen direkt neben einem leeren Verkaufsraum, der zum Gebäude des Betreibers der Studierenden-Wohnheime, The Fizz – International Campus GmbH, gehört. Die Menschen die in den Mittagsstunden an dem Wagen Baguettes essen sind bislang ahnungslos. Wen sie vor sich haben und wohin ihr Geld fließt, erfahren die Gäste selbstverständlich nicht von Tanja Ostendorf. Die als Verkäuferin allein im Wagen steht. Wenn Hannes Ostendorf nachmittags zum Abbauen auftaucht, bemerken Gäste auch nicht die Labels seiner Kleidung, die auf die Nazi-Hooligan-Szene verweisen.

Im Gespräch mit Tanja Ostendorf ließ sich vor Ort in Erfahrung bringen, dass Hannes Ostendorf plane “den leerstehenden Verkaufsraum neben dem Imbisswagen in den kommenden Monaten umzubauen” und die “Baguetterie unter dem Namen -Baguette de France- dauerhaft” einzurichten. Der Verkaufswagen sei hingegen “nur für die Testphase”. Zum Test wie es denn so laufe. Eigentlich “nur bis zur Fertigstellung des Ladens, wenn die kommenden Umbauarbeiten in den nächsten zwei Monaten fertig” würden. Aber, man sei “noch in Verhandlungen mit den Eigentümern”. – Es ist nicht das erste Mal, dass Hannes Ostendorf eine Baguetterie betreibt. Zwischen 2006 und 2012 betrieb Ostendorf an der Lilienthaler Heerstr. 67, nahe Bremen, ebenfalls eine Baguetterie. Unter demselben Namen “Baguette de France”. Damals fasste Ostendorf den Plan, in der laufenden Baguetterie auch Nazi-Modemarken und CD’s zu vertreiben. 2012 verkaufte Ostendorf diese Baguetterie. Ob auf Betreiben des Vermieters oder allein Aufgrund von anhaltenden Protesten blieb unklar.

Hannes Ostendorf ist beständiger Teil der militanten Neonazi-Szene. Durch seine überregional auftretende Rechtsrock-Band “KC”, seine Taten als Jugendlicher als er 1991 bspw. eine Asyleinrichtung anzündete, bis hin zu seiner gewalttätigen Unterstützung der militanten Nazi-Hooligan-Szene, die mit seiner Beteiligung durch Überfälle auf antifaschistische Ultras Öffentlichkeit erlangten, ist Ostendorf seit Jahren bundesweit als Rechtsextremist bekannt. Neben seinen Band-Auftritten, umgeben von einschlägigen Kreisen der rechtsextremen Szene, akquiriert diese Szene vor allem Geld mit Plattenverkäufen, Merchandise und Nazi-Großevents, wie im thüringischen Themar. Von diesen Unterstützern der Rechtsrock- und Hooligan-Szene aus, reichen seine Kontakte bis in die gewalttätigsten Kreise der militanten Neonazis-Szene. Wie bspw. dem verbotenen rechtsextremen Netzwerk “Blood & Honour” oder deren bewaffneter Arm “Combat 18”, deren Kreise bis zu dem von Teilen des Verfassungsschutz und Polizei unterstützten Terrornetzwerk “NSU” reichen. – Dazwischen inszeniert sich Ostendorf als harmlosen Geschäftsmann, der wie aktuell wieder eine Baguetterie betreibt. Wer also sich bei Hannes und Tanja ein Baguett kauft, muss wissen, dass die Einnahmen unmittelbar in diese militante Neonazi-Szene fließen.

Nachtrag:
Nachdem auf Indymedia das Treiben von Hannes Ostendorf am Campus der Uni bekannt wurde, ist der Imbisswagen am 27.08.2018 von fünf Personen an ein Fahrzeug gehängt und abtransportiert worden. Zuvor holte dieser Personenkreis Gegenstände aus dem leerstehenden Geschäftsraum des anliegenden Wohnheims, an dem der Imbisswagen zuletzt stand. – Ob der Spuk schon vorbei ist, wird sich zeigen!

infoblatt_hannes_ostendorf_betreibt_baguetterie_an_uni_25082018.pdf

3 thoughts on “Nazi-Baguettes á la KC

  1. Den Baguette-Laden in Lilienthal schloss Ostendorf, nachdem Antifaschist_innen an der nahen Schule (während der Pausenzeit) und weiteren Umgebung Flugblätter verteilten sowie etwas später eine 150-Leute-Demo den verschlafenen Vorort Bremens aufwirbelte.

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