Zum Internationalen „Hurentag“

Das FLINT-Streikbündnis Bremen hat für heute, am Internationalen „Hurentag“ ein Interview mit der Beratungsstelle für Sexarbeiter*innen Nitribitt geführt: fstreikbremen.noblogs.org

Außerdem hat das FLINT-Streikbündnis Bremen folgende Forderungen formuliert:

Am 2. Juni 1975 besetzten ca. 150 Sexarbeitende eine Kirche in Lyon, um auf ihre katastrophalen Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. 45 Jahre später hat sich die Situation kaum verändert und jetzt durch die Pandemie sogar noch verschlechtert.
Besonders stark betroffen sind Sexarbeitende ohne legalen Aufenthaltsstatus und Krankenversicherungsschutz, die wegen der Reisebeschränkungen nicht mehr in die Heimat zurückkehren konnten, Sexarbeitende, die hauptsächlich für ihren Drogenkonsum anschaffen gehen, sowie queere Sexarbeitende und Sexarbeitende of Color.

Wir fordern eine unbürokratische, anonyme finanzielle Unterstützung, sowie einen Ausbau der Beratungsangebote für Sexarbeitende.
Seit dem allgemeinem Shutdown dürfen Sexarbeitende nicht mehr arbeiten, weshalb viele auch wohnungslos geworden sind. Es gibt nur wenig Übernachtungsmöglichkeiten und Unterstützungsfonds, die Situation ist prekärer denn je.

Wir fordern ein sicheres und sauberes Wohn- und Arbeitsumfeld – nicht nur während der Pandemie!
Auch vor der Pandemie mussten viele Sexarbeitende in heruntergekommenen Zimmern mit überteuerten Mieten arbeiten und leben. Nur unter fairen Bedingungen ist hygienische Arbeit möglich.

Wir fordern ein Ende der Kriminalisierung, Tabuisierung und Stigmatisierung von Sexarbeit.
In der Debatte um Sexkauf kommt es oft zu einer Gleichsetzung von freiwilliger Sexarbeit und Zwangsprostitution. Sexarbeitende werden entmündigt und ihnen wird abgesprochen über den eigenen Körper zu entscheiden. Ein Sexkaufverbot sorgt für mehr Gewalt und ein Abdriften in die Illegalität.

Wir werden ab 16:30 Uhr mit roten Regenschirmen durchs Viertel laufen um auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen.

Solidarisiert euch gerne! Gleiche Rechte für alle Arbeiter*innen!

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