Wir sind die Solidaritätsgruppe für Lina
Wir sprechen uns gegen die Kriminalisierung antifaschistischer Arbeit aus und wollen nicht schweigend mit ansehen, wie Polizei und Presse ein reißerisches Konstrukt an Vorwürfen gegen eine junge Antifaschistin aufbauen.
Gerade in Leipzig versuchen Justiz, Polizei und Presse immer weiter eine Stimmung zu schüren, die sich vor allem gegen den linken Stadtteil Connewitz aber auch allgemein gegen linke Ideen und antifaschistisches Engagement richtet.In Zeiten von autoritärer Formierung und lauter werdenden Rufen nach Law-and-Order ist der Rechtsruck auch im Vorgehen der Repressionsbehörden zu erkennen. Von Presseseite wird Lina zur „Chefchaotin“ erklärt und die sexistischen Berichterstattungen zu ihrer Person überschlagen sich.Deshalb wollen wir Gegendarstellungen zur aktuellen Hetze liefern und die laufenden Geschehnisse kritisch begleiten.
Lina ist in U-Haft
Am 05.11.2020 führte die Generalbundesanwaltschaft einen Einsatz gegen vermeintliche AntifaschistInnen in Leipzig duch. Für eine von ihnen hatte das LKA einen Haftbefehl mitgebracht, mit welchem sie eine Person in Untersuchungshaft nahmen.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen an mehreren Angriffen auf Faschisten beteiligt gewesen zu sein, beziehungsweise selbige geplant und vorbereitet zu haben. Ergänzt wird das ganze durch den obligatorischen Vorwurf, eine kriminelle Vereinigung nach § 129 StGB gegründet zu haben, deren Ziel es sein soll “Angriffe gegen Personen der Rechten Szene durchzuführen”.
Am 06.11 bestätigte der Bundesgerichtshof den Haftbefehl gegen Lina. In einer Pressemitteilung bezichtigt der Generalbundesanwalt sie der taktischen Kommandoführung sowie eine “herausgehobenen Stellung” innerhalb jener Vereinigung eingenommen zu haben. Von der Klatschpresse wird sie dadurch zur “Anführerin” umgedeutet.
Lina wird in diesen Minuten in die JVA gebracht. Vor ihr liegen viele anstrengende Wochen die neben Nerven auch jede Menge Geld kosten werden:
Spenden für Lina an:
Rote Hilfe e.V.
GLS-Bank
Konto-Nr.: 4007 238 317
BLZ: 430 609 67 IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
Stichwort: unverzagt
Postanschrift folgt!
checkt freiheitfuerlina.noblogs.org
Dieses Land hat sich nicht verändert.
Schon vor fünfundvierzig Jahren wurden linke Gruppen kriminalisiert und rechte Gruppen ignoriert – von Bürgern und Justiz.
Ich fordere die Freilassung von Lina E. und die fatale Entwicklung, wenn eine Exekutive mit der BEgründung der Verfolgung von Terror unrechtmäßig in U-Haft gehalten werden kann (auch dies eines von vielen Erweiterungen der Gesetze zur Entwicklung der Exekutive wie sie heute existiert).
Ich finde es richtig und notwendig, die Arbeit zu tun, die die jungen Leute in Leipzig aufgenommen haben.
Aber paßt auf euch auf. Laßt nciht zu, daß euer Leben zerstört wird. Unterschätzt die Entwicklung in diesem deutschen Staat nicht, der nie mehr nationalsozialistische GEwalt zulassen wollte (Lippenbekenntnisse), der jedoch immer wieder linken Widerstand gegen rechte GEwalt und linke politische Arbeit kriminalisiert und die nationalsozialistische Struktur im Staat zu lange geduldet hat und duldet.
Ganz in meiner Nähe liegt Hanau, die Kleinstadt in der letztes Jahr 9 Menschen mit Migrationshintergrund ermordet worden sind. Einzeltäter – Akte geschlossen.
Ich finde es mutig und aufrecht, daß ihr diese Öffentlichkeits arbeit macht und unterstütze euch gerne.
Solidarische Grüsse
Sabine Wagner