Die Bremische Evangelische Kirche (BEK) hat sich auf ihrem Kirchentag am 27.und 28. November u.a. mit ihrer Jugendarbeit beschäftigt. Dabei ist es ein wichtiges Ziel der BEK, vorbei an gesetzliche Regelungen wie der Landesverfassung, in den öffentlichen Schulen zu missionieren.
Dazu hat die BEK schon seit 2014/15 bereits einen erheblichen Apparat aufgebaut, der es zum Teil schon erfolgreich in die Klassenzimmer geschafft hat.
In der Stelle für Medienpädagogik im Forum Kirche (Sieben Stellen) werden u.a. Lehrmaterialien für die staatlichen Schulen erstellt. Mit den Einrichtungen PIKs (Klassentage) und RAZ bei der Jugendkirche werden Kooperationen mit Schulen angestrebt. Bereits in 25 staatlichen Schulen hat es Veranstaltungen dieser Einrichtungen gegeben. Diese Angebote reichen von kurzen Workshops bis zu dreitägigen „Klassenfahrten“.
*Mit dem Kirchentag will die BEK ihre Gemeinden in den Stadtteilen verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Schulen orientieren. Bereits jetzt werden an vielen Schulen durch staatlich angestellte Lehrkräfte Werbematerialen für ausserschulische Angebote der Kirchen verteilt. Mit einem neuen Schub der Missionierung erhofft sich die BEK ihre Überalterung und den Schrumpfungsprozess
zu stoppen.
Die Bremer Landesverfassung hat den Kirchen jedoch eine eindeutige Rolle zugewiesen. Dort heißt es in § 32: „Die allgemein bildenden öffentlichen Schulen sind Gemeinschaftsschulen mit bekenntnismäßig nicht gebundenem
Unterricht in Biblischer Geschichte auf allgemein christlicher Grundlage. … Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften haben das Recht, außerhalb der Schulzeit in ihrem Bekenntnis oder in ihrer
Weltanschauung diejenigen Kinder zu unterweisen, deren Erziehungsberechtigte dies wünschen.“
Pikant dabei ist, dass innerhalb des Jugendprogramms der BEK für die Schulen auch „Evangelikale“ Diakone beschäftigt sind, die während ihrer Arbeitszeit evangelikale Großveranstaltung wie das „Christival“ vorbereiten. Da kann es Eltern passieren, die sie ihr unbedarftes Kind mit der Absicht, ihm die Bergpredigt und die 10 Gebote auf einer Ausfahrt von PIKS näher bringen zu lassen, mitgeschickt haben und finden es anschließend auf einem Seminar der Evangelikalen in dem die Homoheilung verfochten wird.
Wenn die vom türkischen Erdogan Regime ausgestatteten Moscheen ihre Einladungen für den Koran Unterricht über die Lehrkräfte an den staatlichen Schulen verteilen lassen wollten, würde dies mit großer Gewissheit einen Shitstorm auslösen.
Und warum schaut die Bildungsbehörde bei gleichgelagertem Verhalten der Kirchen weg ?
Eine wesentliche Rolle bei der Missionierungsstrategie spielt der „Fachverband der Religionskräfte“ in Bremen. In ihm sind ca. 60 Lehrer*innen mit dem Fachschwerpunkt Religion organisert. Es handelt sich dabei weniger um einen Fachverband als um eine evangelische Organisation, die gezielt Inhalte der BEK vermittelt und für die oben genannten missionarischen Einrichtungen als „Türöffner“ in den Schulen fungiert.
Wir sind der Auffassung, dass die Schulbehörde dafür Verantwortung trägt, die vielfältigen Missionsangebote an den öffentlichen Schulen zu unterbinden.