„Mehr Anschläge auf Autos in Bremen“

kopiert aus dem Weser Kurier

Die Bremer Polizei registriert eine Zunahme von Brandanschlägen auf Fahrzeuge. Im Vergleich zu 2018 sind mehr Autos attackiert worden. Die Ermittlungserfolge halten sich in Grenzen.


Die Anzahl der Anschläge auf Autos, wie hier bei Vonovia, ist 2019 gestiegen.

Die Zahl der Brandanschläge auf Autos und Nutzfahrzeuge in Bremen ist im laufenden Jahr gegenüber 2018 angewachsen. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Jan Timke (Bürger in Wut) hervor. Von Januar bis Ende Oktober wurden demnach im Stadtgebiet 34 Kraftfahrzeuge in Brand gesetzt. Noch nicht in der Statistik enthalten war demnach der Anschlag auf neun Firmenwagen des Immobilienunternehmens Vonovia in der Nacht auf den 3. November. Insgesamt stehen damit also bisher 43 durch Flammen beschädigte oder komplett ausgebrannte Fahrzeuge zu Buche, während die Polizei ihre Zahl für das gesamte vergangene Jahr mit 37 angibt. In Bremerhaven ist die Zahl der Brandanschläge auf Fahrzeuge dagegen rückläufig. Hatte die Seestadt-Polizei 2018 noch 15 einschlägige Delikte registriert, so waren es bis Ende Oktober lediglich sechs. Deutlich zugenommen hat in Bremen die Gesamtschadenshöhe. 2018 lag sie bei 450.000 Euro, im Erfassungszeitraum des laufenden Jahres beträgt sie bereits eine Million Euro. Der durchschnittliche Schaden nimmt also zu, was auf eine Konzentration der Täter auf teurere Autos schließen lässt.

Tätersuche meist erfolglos

Bei der Suche nach den Tätern sind die Erfolge der Polizei bisher bescheiden. 2018 hatte die Strafverfolgungsbehörde in Bremen lediglich zwei mutmaßliche Brandstifter ermitteln können, 2019 waren es bis Ende Oktober vier. In Bremerhaven ist die Erfolgsquote höher. Zur Motivation liegen nur in begrenztem Umfang Erkenntnisse vor. „Zum Prozentsatz der Täter, die dem linksradikalen politischen Spektrum zuzurechnen sind, können keine validen Aussagen gemacht werden“, heißt es in der Senatsantwort auf die Timke-Anfrage. Häufig sei die Triebfeder für Branddelikte auch „Pyromanie, Sozialneid oder die Absicht, mit Branddelikten andere Straftaten zu verdecken beziehungsweise von ihnen abzulenken“.

Ganz zufrieden ist der Abgeordnete Timke mit den Auskünften des Senats nicht. Aus seiner Sicht wird in der Antwort auffallend vermieden, politische Hintergründe der Taten herauszuarbeiten. „Genau das interessiert mich aber“, sagt Timke. „Sind das militante Umweltschützer, sind es Linksextremisten oder Rechte, die Autos von Linken anzünden? Dazu müsste es doch zumindest Erkenntnisansätze geben.“ Der Parlamentarier aus Bremerhaven will diesen Aspekt in der nächsten Sitzung der Innendeputation vertiefen.

Quelle: Weser Kurier

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