„Durchsuchungen in Bremen und Leipzig“

kopiert aus dem Weser Kurier

Autos und Mülltonnen in Flammen und blockierte Straßen: Noch immer beschäftigen die Krawalle rund um den G20-Gipfel im Jahr 2017 in Hamburg die Polizei. Am Mittwoch gab es Durchsuchungen in Leipzig und Bremen.


Im Rahmen der Proteste gegen den G20-Gipfel kam es in Hamburg zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizeikräften.

Etwa zweieinhalb Jahre nach den Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg hat die Ermittlungsgruppe „Schwarzer Block“ am Mittwochmorgen insgesamt drei Durchsuchungsbeschlüsse in Leipzig und Bremen vollstreckt. Die Maßnahmen richteten sich gegen drei 24, 26 und 29 Jahre alte Tatverdächtige, wie die Polizei mitteilte. Den Männern werde vorgeworfen, Teil einer Gruppe von etwa 200 bis 220 Menschen gewesen zu sein, die am 7. Juli 2017 auf der Elbchaussee unterwegs war und dort unter anderem Autos anzündete und Scheiben einschlug, berichtete die Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft, Nana Frombach.

Bremen: Ermittler treffen Mutter des Tatverdächtigen an

In Leipzig seien am Mittwoch mit Hilfe der sächsischen Polizei zwei Wohnungen im Stadtteil Connewitz durchsucht worden. In einer der Wohnungen seien die Einsatzkräfte auf den 26-Jährigen getroffen. Er sei jedoch mangels Haftgründen nicht festgenommen worden. In Bremen trafen die Einsatzkräfte den Angaben zufolge nur die Mutter des 24 Jahre alten Tatverdächtigen an. In allen drei Wohnungen seien jedoch Beweismittel und zum Teil mutmaßliche Tatmittel sichergestellt worden, hieß es weiter. Die Auswertung dieser dauere jedoch an.

In Hamburg läuft derweil ein Prozess gegen fünf Männer aus Hessen und Frankreich, die ebenfalls an den Ausschreitungen auf der Elbchaussee beteiligt gewesen sein sollen. Ihnen wird schwerer Landfriedensbruch und Mittäterschaft bei Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Im Dezember des vergangenen Jahres war ein 24-jähriger Franzose als letzter von ihnen wieder auf freien Fuß gelassen worden. Das Gericht hatte Prozesstermine bis zum 24. April angesetzt.

Im Juli 2017 hatten sich die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder in der Hansestadt versammelt. Rund um den Gipfel war es zu zahlreichen Ausschreitungen insbesondere im Bereich der Elbchaussee und der Hamburger Schanze gekommen. Die durch die Straftaten entstandene bislang ermittelte Schadenssumme betrug nach Angaben der Polizei vom Mittwoch 12 614 094 Euro.

Insgesamt führte die Ermittlungsgruppe „Schwarzer Block“ nach Angaben der Polizei vom Mittwoch bisher 3580 Ermittlungsverfahren im Rahmen der Ausschreitungen – davon 873 Verfahren gegen 950 namentlich Bekannte. Dabei erfolgten weit über zweihundert Durchsuchungen. Es wurden 230 Menschen verurteilt, von denen 114 Tatverdächtige zu einer Freiheitsstrafe mit und neun ohne Bewährung verurteilt wurden.

Quelle: weser-kurier.de

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