Am Abend des 22.März 2020 haben sich etwa 10-15 Menschen an der JVA Bremen versammelt um bezüglich des Besuchsverbots ihre Solidarität mit den Gefangenen zu zeigen.
Es wurden Parolen wie „Freiheit für alle Gefangenen“ und „Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen“ gerufen und dazu Bengalos gezündet. Schnell gab es von innen positive Resonanz. Daraufhin wurde „Wir denken an euch!“, „Wir vergessen euch nicht!“ usw. gerufen. Zum Abschluss wurden mehrere Raketenwürfel gezündet.
Seit kurzem dürfen Gefangene in der JVA Bremen keinen Besuch mehr empfangen. So sollen sie und auch die dort arbeitenden Schließer*innen vor COVID-19 geschützt werden. Die sowieso schon starke Trennung der Gefangenen von ihren Angehörigen und Freund*innen wird nun zur Isolationshaft. Zudem haben Land- und Amtsgericht ihren Betrieb eingeschränkt, was dazu führt, dass viele Verfahren nicht mehr weiter verhandelt werden. Gefangene sitzen also noch länger als sowieso schon in Haft. Zwar wurden Ersatzfreiheitsstrafen verschoben oder mancherorts vorerst aufgehoben, für die übrigen Gefangenen hat sich die Situation aber deutlich verschlechtert!
Wir rufen hiermit alle auf, zu den Knästen zu gehen. Grüßt die Gefangenen, zeigt ihnen, dass an sie gedacht wird und sie nicht alleine sind. So ein Knastbesuch kann mit wenigen Menschen unter Wahrung eines gesunden Abstandes gemacht werden. Eine gute, einfach zu reproduzierende Aktionsform gegen die Isolation der Gefangenen drinnen und die gefühlte Handlungsunfähigkeit draußen.
Für eine befreite Gesellschaft! Knäste zu Baulücken!