Bustour mit Olaf Latzel in finstere Zeiten

Die Martinigemeinde bietet wie in jedem Jahr eine Bustour nach Berlin an. Das dortige Ziel ist der „Marsch für das Leben“ bei dem konservative und evangelikale Christen gemeinsam mit der politischen Rechten für das vollständige Abtreibungsverbot marschieren. Es ist dort möglich, gemeinsam mit Frau von Storch (AfD Bundesvorstand), Volker Münz (AfD Religionspolitischer Sprecher) oder einem katholischem Bischof gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frau zu demonstrieren. Sie können dort viele Leute kennen lernen, denen sie sonst nicht begegnen; Altkader der NPD, Kämpfer*innen gegen die Ehe für alle, Homophobe jeder Schattierung. Dort können sie gemeinsam mit Ewiggestrigen einen Zeitreise in längst verflossene finstere Zeiten antreten. Zurück in die 50-iger Jahre, oder ins Jahr 1938, dem Jahr des Mutterkreuzes, in die Zeiten der preußischen Untertanen oder gar zurück bis ins Mittelalter mit den Hexenverbrennungen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, es besteht auf dem „Marsch für das Leben“ eine reichhaltige Auswahl an Geistern der Vergangenheit.
Vielleicht kommt man als Mitfahrende*r auch auf die Titelseite einer rechtsradikalen Zeitung.

Abfahrt an der Martinikirche ist am 19. September um 6 Uhr.

Die Busfahrt ist vermutlich wieder kostenlos, da die Martinikirche über gut betuchte Mäzene verfügt, die den Bustransfer wie in den letzten Jahren sponsern.
Anmeldungen sind unter: 0421-324835 oder gemeindebuero@st-martini.net möglich.
Olaf Latzel, die Kirchenmusik und die Sachkosten der Martinikirche werden weitgehend aus Kirchensteuern finanziert, die vom Staat im Auftrag der Evangelischen Kirche in Bremen eingetrieben werden. Kürzlich hat die Evangelische Kirche in Bremen, Herrn Latzel einen Freibrief ausgestellt wieder Predigen zu dürfen. Religionsfrei in Bremen empfiehlt den Kirchenaustritt und ein entsprechendes Gespräch mit Freund*innen, Nachbarn und Kolleg*innen.

Einladung zur Regionaltagung gegen die Kriminalisierung der kurdischen Bewegung in Bremen und Niedersachsen

Spätestens seit dem Kampf um Kobanê in Nordsyrien und dem Genozid an der
êzîdischen Gemeinschaft in Şengal im Nordirak in 2014 steht die
kurdische Frage erneut auf der internationalen Tagesordnung. Die
ausbleibende kulturellen, politische und soziale Anerkennung sowie der
Krieg gegen ihr Streben nach Selbstbestimmung treiben allerdings seit
Jahrzehnten Kurd*innen zur Flucht. In Deutschland leben ca. 1,2
Millionen Kurd*innen, viele von ihnen in Bremen und Niedersachsen.
Diejenigen, die sich für eine Lösung der kurdischen Frage engagieren,
werden auch hier kriminalisiert: Verbote von Symbolen, Razzien in
Privatwohnungen und Vereinen, strenge Auflagen für Versammlungen,
Ermittlungsverfahren und Gerichtsprozesse.

Mit einer regionalen Tagung wollen der Rechtshilfefonds AZADÎ e.V.,
BIRATÎ e.V. Bremen und NAV-DEM – Demokratisches Gesellschaftszentrum der
Kurd*innen in Hannover e.V. die Kriminalisierung der kurdischen Bewegung
und der Kurdistan-Solidarität in Bremen und Niedersachsen zur Diskussion
stellen und gemeinsam Gegenstrategien entwickeln.

27.09.2020, 10.00 Uhr Einlass / 11.00 Uhr Beginn
Kulturzentrum Pavillon (Lister Meile 4, 30161 Hannover)

VA: Der Neoliberalismus bringt uns um – Chile ist aufgewacht

Dienstag, 01. September 2020 | 20 Uhr | BigBlueButton

Unter dem Motto „Der Neoliberalismus bringt uns um – Chile ist aufgewacht“ wird Sabine Mehlem online einen Vortrag über die sozialen Bewegung 2019/2020 in Chile halten. Sie hat sich fast den gesamten November 2019 über und 10 Tage im Februar/März 2020 in Santiago de Chile aufgehalten und eine sehr bunte, grosse Bewegung hautnah erlebt, die ohne Führer bestens digital organisiert ist und auf vielfältige Art gegen das Erbe der Pinochet-Diktatur protestiert.

In der Diktatur wurde Chile mit Hilfe der „Chicago-Boys“ zum großangelegten Projekt der Privatisierungen. Mehr oder minder alles wurde privatisiert, einschliesslich des Wassers. Unter den Folgen leiden die Chileninnen und Chilenen bis heute. Der Protest selbst entzündete sich an eine relativ geringen Erhöhung der Metropreise in Santiago am 18.10.2019 und veränderte sich sehr schnell zu einem Protest gegen das gesamte System und den Präsidenten, der es verkörpert, Sebastian Piñera. Innerhalb von zwei Wochen waren Millionen im gesamten Land auf den Beinen. Die Antwort der Regierung war brutale Repression durch eine militarisierte Polizei. Ein Schwerpunkt des Vortrages soll auf der Spiegelung der Ereignisse auf den täglichen Demonstrationen in der Strassenkunst liegen. Die Bewegung selbst organisiert sich komplett über das Internet und unterscheidet sich sehr von einer „analogen“ Protestkultur.

Sabine Mehlem ist Juristin, Aktivistin in verschiedenen sozialen Bewegungen mit Schwerpunkt auf Antidiskriminierung. Während des Studiums hatte sie einen einjährigen Aufenthalt in Bologna, Italien. Seit 2016 regelmässige Aufenthalte in Lateinamerika.

Checkt: CCC Bremen

Solidarität mit den Menschen in Belarus!

Kundgebung: Gemeinsam gegen Gewalt von Staat und Polizei

Freitag, 21. August 2020 | 18 Uhr | Marktplatz
Seit 26 Jahren wird Belarus von dem Autokraten Aliaksandr Lukaschenka regiert. Trotz einer erstmals starken und vereinten Opposition, behauptet er auch die Präsidentschaftswahl am 09.08.2020 mit ca. 80% gewonnen zu haben. Die Proteste vor der Wahl, die Schlangen vor den Wahlokalen am 09. August und die fast vollständige Ausschließung von Wahlbeobachter*innen lassen großen Zweifel an diesem Ergebnis.
Hunderttausende Belarus*innen wehren sich seit dem 09.08. mit umfassenden Protesten sowie täglichen Streiks. Ihr Ziel sind freie und faire Wahlen. Die Reaktion des Lukaschenka-Regime sind Blendgranaten, Gummigeschosse und extreme Gewalt gegen friedliche Demonstrant*innen. Continue reading

Aufruf: Gemeinsam blockieren wir die Rüstungsindustrie

Ab dem frühen Morgen und Vormittag des 28. August werden wir gemeinsam mit vielen Menschen die Rüstungsindustrie in Kassel blockieren. Wenn wir zusammen die Kriegsmaschinerie unterbrechen, bedeutet das für uns verantwortungsvoll zu handeln: als Teil der globalen widerständigen Vielfalt, die das skrupellose System der Unterdrückung & Zerstörung nicht akzeptiert, als Teil eines Kampfes, der sich über die Jahrzehnte und durch die Regionen der Welt zieht und als Teil einer Utopie, einer Alternative zur kapitalistischen Moderne.

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