Auf geht’s, ab geht’s, entspannt militant.

Zur Militanzdebatte in der Klimabewegung

Stoppt das Bullshit Bingo!

Dass zurzeit in der Klimabewegung ständig der Begriff „Militanz“ fällt, erinnert uns ein bisschen an das an Gerede über Blockchain oder AI. Ein Buzzword, das wichtig klingt, wenig bedeutet und vor allem beeindrucken soll. Diejenigen, die es verwenden, wirken automatisch effektiver und authentischer im Kampf gegen die Gesamtscheiße.

Militanz also.

Wenn es bei der Militanzdebatte nur um ein Label geht – als würden wir uns beim diskutieren um ein Bild von uns selbst drehen –, so ist das auch nur Teil des Protestspektakels; es hilft uns überhaupt nicht dabei, dem Kapitalismus Widerstand zu leisten, während er die Menschen und die Welt weiter in den Staub trampelt. Und wenn wir die Art und Weise unserer Kämpfe nicht ändern, sind das alles bloß hohle Phrasen!

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Aufbau des System Change Camps in Hamburg startet heute

Die der Polizei angegliederte Hamburger Versammlungsbehörde ist gestern Abend vor dem Oberverwaltungsgericht erneut damit gescheitert, die Durchführung eines Protestcamps zu verhindern. Sie hatte Beschwerde gegen einen Eilentscheid des Verwaltungsgerichts eingelegt. Damit ist in zweiter Instanz bestätigt, dass das System Change Camp vom 9.-15. August mit seiner gesamten Infrastruktur wie Schlaf-und Funktionszelten, Essens- und Trinkwasserversorgung unter de Schutz der Versammlungsfreiheit gestellt ist. Das Camp soll auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam machen und gegen die von der Ampelregierung geplanten LNG Terminals protestieren. Die Organisator*innen erwarten mehrere Tausend Teilnehmende.

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Schienensabotage an der Lausitzer Kohlebahn

via de.indymedia.org

„Wenn es jemals die Illusion gab, dass sich das mit dem Klima schon klärt, sobald die Richtigen regieren – dann liegt sie jetzt in Scherben. Und das ist auch gut so, für Illusionen haben wir nämlich keine Zeit.“ – Luisa Neubauer

Es braucht uns auf der Straße, ob festgeklebt oder Parolen rufend, es braucht uns auf den Baggern und Baustellen, es braucht uns streikend vor Krankenhäusern und in den Betrieben, es braucht uns an den Schienen und an den SUV-Reifen, es braucht uns in der Nachbar*innenschaft – ob sichtbar oder unsichtbar, es braucht vielfältigen Widerstand für eine radikale Transformation und ein gutes Leben für alle! Continue reading

Ende Gelände: Infos + Aktionstraining

Infoveranstalung + Aktionstraining | 08.07.2022 | 16 Uhr | Altes Sportamt (Auf dem Peterswerder 44)

Es ist nicht mehr viel Zeit! Nächste Woche schon heißt es wieder ENDE GELÄNDE! Dieses Jahr geht es wieder vor allem um LNG (Flüssiggas) und die neokolonialen Strukturen unseres Wirtschafts- und Energiesystems. Ort der Aktionen und des Camps ist dieses Jahr HAMBURG – also ganz in der Nähe! Gerade deswegen hoffen wir natürlich, dass viele von euch sich auf den Weg machen und an den Aktionen teilnehmen oder an den zahlreichn Workshops auf dem Camp partizipieren. Dieses Jahr gibt es ein großes System Change Camp, an dem über 30 politische Gruppen und Organisationen teilnehmen werden. Das Ganze geht vom 9.-15. August aber ihr könnt auch super für eine kürzere Zeit dabei sein, Hamburg ist ja echt nicht weit. Falls ihr noch Fragen habt oder Menschen sucht, die mit euch dahin fahren wollen, kommt gerne zu unserer Infoveranstaltung mit anschließendem +Aktionstraining am Sonntag um 16 Uhr im Alten Sportamt. Erzählt es gerne weiter und bringt eure Freund*innen mit! Wir freuen uns auf euch <3

Anti-Atom-Radtour kommt nach Bremen

Dem Ausstieg entgegen!

Anti-Atom-Radtour Sommer 2022 – Nordtour – 9. Juli bis 31. Juli 2022 – Von Tihange (B) in 21 Etappen nach Gorleben

Ende 2022 werden die letzten Atomreaktoren in Deutschland abgeschaltet! (so der Plan) Das wollen wir feiern – und verhindern, dass es anders kommt!
Am Mittwoch, 20. Juli 2022 kommt die Anti-Atom-Radtour nach Bremen.
Wer die Etappe nach Bremen mitfahren will: Treffpunkt ist um 13 Uhr in Berne (Marktplatz Breithof)

Ankunft ist gegen 17 Uhr auf dem Domshof: Rede von Bernhard Stoevesandt, Musik von Jörg Isermeyer

Ausstiegsfeier ab 19 Uhr im Lidice-Haus, um 20 Uhr mit Jonny Glut

„Der Aufwand lohnt sich nicht mehr“

kopiert aus der taz

Nach über einem Jahr bricht das Bremer Klimagerechtigkeitscamp seine Zelte ab. Es braucht andere Aktionsformen, sagen die Aktivist*innen.

Gekommen, um zu bleiben? Nicht mehr. Das Klimacamp Bremen wenige Wochen vor seinem Ende

Das Bremer Klimacamp baut ab. Am Dienstag ist vorbei, was 420 Tage gewährt hat. „Das Camp hat unseres Erachtens ausgedient“, heißt es in einer Mitteilung der Aktivist*innen. „Die Bevölkerung und die Politik haben sich an den Anblick des Klimacamps gewöhnt.“

In den vergangenen Monaten wollten sie Aufmerksamkeit für die Klimakrise erregen und die Politik dazu bewegen, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten und Bremen bis 2032 klimaneutral zu machen. Dass das klappt, danach sieht es derzeit nicht aus. Continue reading

„Klima-Aktivisten kleben sich erneut am Bremer Rembertiring fest“

kopiert von butenunbinnen.de

Mehrere Demonstranten setzten sich auf die Fahrbahn am Rembertiring // Mindestens zwei Aktivisten klebten auf der Fahrbahn // Es kam am Montagmorgen zeitweise zu Verkehrsbehinderungen

Aktivisten der Initiative „Letzte Generation“ haben am Montagmorgen den Verkehr am Bremer Rembertiring behindert. Laut Polizei befanden sich mehrere Demonstranten auf der Fahrbahn stadtauswärts. Mindestens zwei von ihnen hätten sich auf der Fahrbahn festgeklebt. Continue reading

Strategien für eine ökologische Revolution von unten

Übernommen aus der aktuellen Ausgabe von Sūnzǐ Bīngfǎ. Basierend auf eine Interview von ‘The Final Straw Radio (TFSR)’ mit Peter Gelderloos vom April 2022. Übersetzung des Transkript von Sūnzǐ Bīngfǎ.

TFSR: Ich freue mich sehr, mit dem anarchistischen Autor Peter Gelderloos sprechen zu können. Peters neuestes Buch “The Solutions are Already Here: Strategies for Ecological Revolution from Below” ist gerade bei Pluto Press erschienen, ich habe mein Exemplar gerade mit der Post bekommen. Ich freute mich riesig darauf, es zu lesen. Aber willkommen zurück in der Sendung, Peter.

Peter Gelderloos (PG): Danke, dass Ihr mich wieder eingeladen habt.

TFSR: Sich den Herausforderungen des zunehmenden Klimachaos und dessen Auswirkungen auf das Leben auf der Erde zu stellen, fühlt sich wirklich verdammt entmutigend an. Ohne die Idee einer zentralisierten, großartigen und technokratischen Antwort zu durchdenken – so wurde ich dazu erzogen, über große Probleme als große Lösungen nachzudenken – und das scheint nicht sehr wahrscheinlich zu sein, wenn die Industrieländer nicht einmal in der Lage sind, sich selbst auferlegte Beschränkungen bei der Produktion von Treibhausgasen einzuhalten oder etwa kostenlose Impfstoffe zu koordinieren und zu verteilen, um eine Pandemie zu verhindern.

Ich bin also sicher, dass ich nicht der Einzige bin, dem der Kopf schwirrt, wenn ich versuche, über die sich abzeichnende und bereits existierende Klimakatastrophe nachzudenken. Wie trägt dieses Buch dazu bei, den Rahmen und die Denkweise in Frage zu stellen, die von großen, zentralisierten Lösungen für die Probleme ausgehen, mit denen wir konfrontiert sind? Continue reading